James Webb registriert erstmals einen Staubsturm auf einem Planeten in einem anderen Sternensystem

Von Maksim Panasovskyi | 25.03.2023, 00:54
James Webb registriert erstmals einen Staubsturm auf einem Planeten in einem anderen Sternensystem

Wissenschaftler können bereits relativ leicht Planeten in anderen Sternensystemen finden. Jetzt wollen sie ebenso einfach Atmosphären und Anzeichen von Leben analysieren können. Das James Webb Weltraumteleskop wird dabei helfen.

So viel wissen wir

Zum ersten Mal überhaupt konnten Wissenschaftler einen Staubsturm auf einem Planeten außerhalb des Sonnensystems beobachten. Die am James-Webb-Teleskop installierten Spektrometer haben dabei geholfen.

Das Weltraumobservatorium beobachtete den Planeten VHS 1256 b. Das Teleskop konnte Wasser, Kohlenmonoxid, Methan, Kohlendioxid sowie Staub und Sand unterscheiden. Bislang wurde nur ein einziger Parameter zur Untersuchung der Atmosphären von Exoplaneten verwendet.

VHS 1256 b ist ein Planet, der nur 150 Millionen Jahre alt ist. Zum Vergleich: Die Erde ist mehr als 4,5 Milliarden Jahre alt. Die Temperatur in der oberen Atmosphäre des beobachteten Exoplaneten kann 830 Grad Celsius (1500 Grad Fahrenheit) erreichen.

VHS 1256 b ist nur 40 Lichtjahre von der Erde entfernt und umkreist zwei Sterne auf einmal. Er ist viermal weiter von ihnen entfernt als Pluto von der Sonne, so dass sich sein Licht nicht mit dem der Sterne vermischt.

Die geringe Entfernung von der Erde zu VHS 1256b ermöglichte es dem Weltraumobservatorium, den Planeten relativ genau zu beobachten. James Webb sah, wie Wolken aus Silikatsand und Staub aufstiegen und sich mit den Luftmassen vermischten. Dieser Prozess dauerte einen Tag lang, was auf dem Planeten VHS 1256 b 22 Stunden entspricht. Aber ein Jahr entspricht dort 10 000 Erdenjahren

Die National Aeronautics and Space Administration (NASA) hat eine dramatische Veränderung der Helligkeit des Planeten bekannt gegeben. VHS 1256b ist das erste Objekt mit Planetenmasse, dessen Helligkeit während des Tages extrem schwankt.

Quelle: NASA