Eine halbe Stunde lang sprach der Regierende Bürgermeister von Berlin per Videoschalte mit dem falschen Vitali Klitschko. Sieht so aus, als wäre hier Deep Fake involviert
Berlins Bürgermeisterin Franziska Giffey sprach 30 Minuten lang per Videoschalte mit dem falschen Vitali Klitschko.
Wie war es?
Nach Angaben der Berliner Behörden wurde das Gespräch von ukrainischer Seite angefordert. Der Termin wurde Anfang Juni durch die Protokollabteilung der Senatskanzlei vereinbart. Auf welchen Kanälen dies geschah, ist noch unbekannt.
Am Freitag um 17:00 Uhr hatten Giffay und der falsche Bürgermeister von Kiew einen Videoanruf. Zunächst erregte nichts Aufsehen, doch nach einer halben Stunde wurde der Regierende Bürgermeister von Berlin misstrauisch und unterbrach das Gespräch. Tatsache ist, dass der falsche Klitschko seltsame Fragen stellte: Er fragte nach der Betreuung ukrainischer Flüchtlinge, die angeblich auf betrügerische Weise Sozialhilfe erhielten, und bat um die Zusammenarbeit der lokalen Behörden, damit ukrainische Männer in die Ukraine ziehen würden, um zu kämpfen.
Das dem Tagesspiegel vorliegende Foto zeigt einen Mann, der wirklich aussieht wie der Bürgermeister von Kiew, Vitali Klitschko. Es sieht so aus, als hätten die Betrüger Deep Fake verwendet, eine Technologie der künstlichen Intelligenz, die verwendet wird, um vorhandene Bilder und Videos mit den Originalbildern oder -videos zu verbinden und zu überlagern.
Wie der echte Klitschko sagte, nannte sein „Doppelgänger“ auch den Bürgermeister von Madrid.
„Gestern haben, angeblich in meinem Namen, die Bürgermeister mehrerer europäischer Hauptstädte von einer falschen Postadresse aus Anfragen zur Kommunikation über ZOOM verschickt. Da unsere Freunde prompt reagieren und uns unterstützen, haben sich die Bürgermeister von Berlin und Madrid zum Gespräch bereit erklärt. Und mit Hilfe der DeepFake-Technologie sprach ein Angreifer mit ihnen und gab sich als Klitschko aus.
Quelle: Tagesspiegel, Witali Klitschko
