Scholz bestätigte, dass Deutschland die US-Kampfjets F-35 Lightning II im Wert von 10 Milliarden Euro kaufen wird, die mit Atomwaffen ausgestattet sind.

Von: Maksim Panasovskiy | 04.12.2022, 19:08

Bundeskanzler Olaf Scholz hat in einer Rede auf einer Sicherheitskonferenz in Berlin bestätigt, dass Deutschland F-35 Lightning II-Kampfjets kaufen wird.

Was wir wissen

Die Kosten für den Vertrag belaufen sich auf 10 Milliarden Euro (10,54 Milliarden US-Dollar), wobei die Preise noch angepasst werden können. Dies geht aus einem Dokument hervor, das das Bundesfinanzministerium an den Haushaltsausschuss des Bundestages geschickt hat. Journalisten des Spiegels haben es gelesen.

Olaf Scholz sagte, dass der Kauf von amerikanischen Kampfflugzeugen der fünften Generation aus den 100 Milliarden Euro (105,4 Milliarden Dollar) finanziert wird, die für die Stärkung der Verteidigungsfähigkeit Deutschlands vorgesehen sind. Und die Verträge müssen bis Ende dieses Jahres unterzeichnet werden.

Das F-35-Kampfflugzeug wird den Tornado ersetzen, an dessen Herstellung Deutschland, Großbritannien und Italien gearbeitet haben. Die Flugzeuge laufen im Jahr 2025 aus. Scholz kündigte den Kauf der amerikanischen F-35 Lightning II kurz nach seiner Ernennung zum Bundeskanzler (2018) an.

Die BRD verfügt gemäß dem im September 1990 unterzeichneten und im März 1991 in Kraft getretenen Vertrag über die abschließende Regelung in Bezug auf Deutschland über keine eigenen Atomwaffen. Deutsche Flugzeuge können jedoch nach dem strategischen Konzept der NATO amerikanische Atomwaffen tragen. Deshalb wird die F-35 Lightning II auf dem Fliegerhorst Büchel stationiert, wo etwa zwei Dutzend amerikanische Atomsprengköpfe gelagert sind. Die militärische Einrichtung selbst erfordert dabei eine Finanzierung in Höhe von 500 Millionen Euro (527 Milliarden Dollar). Gleichzeitig wird die entwickelte Infrastruktur es Deutschland ermöglichen, auf zusätzliche finanzielle Investitionen zu verzichten.

Es ist erwähnenswert, dass die Anschaffung der F-35 Lightning II ihre Kritiker hat. Insbesondere der Bundesverband der Deutschen Luft- und Raumfahrtindustrie (BDLI). Dessen Vertreter sind der Meinung, dass sich das Geschäft negativ auf die deutsche Rüstungsindustrie auswirken wird.

Quelle: der Spiegel