Der Start des 93 Milliarden Dollar teuren Artemis-Mondprogramms hat die Kommunikation mit dem James-Webb-Teleskop unterbrochen

Von: Maksim Panasovskiy | 04.12.2022, 23:33

Am 16. November startete die erste Mission im Rahmen des Artemis-Programms. Sie hat für die National Aeronautics and Space Administration (NASA) Priorität. Darunter leiden jedoch andere Projekte. Dies gilt insbesondere für das James Webb Space Telescope.

Was wir wissen

Die Rakete des Space Launch System (SLS) hat das Orion-Raumschiff ins All geschickt, das bereits zur Erde zurückgekehrt ist und einige seiner Missionen erfolgreich abgeschlossen hat. Dabei kam es jedoch zu Kommunikationsproblemen mit anderen Raumfahrzeugen, die das Deep Space Network nutzen.

Das System dient dazu, die Kommunikation zwischen Raumfahrzeugen im Weltraum und Spezialisten auf der Erde sicherzustellen. Der Bodenteil des Deep Space Network besteht aus 14 Antennen, die sich in Australien, Spanien und den Vereinigten Staaten befinden. Das Hauptproblem ist der Mangel an Netzkapazität. Dies wurde von Mercedes López-Morales vom Harvard-Smithsonian Center for Astrophysics (CfA) bestätigt. Die Notwendigkeit, mit Orion zu kommunizieren, verschlimmert die Situation noch.

Die NASA war sich des Problems bewusst, so dass einige Antennen Anfang 2021 nachgerüstet wurden. Darüber hinaus hat die Behörde in diesem Frühjahr weitere Antennen hinzugefügt. Damit ist das Problem jedoch nicht gelöst. Laut Lopez-Morales kann in manchen Fällen 80 Stunden lang keine Kommunikation mit dem James Webb Space Telescope stattfinden.

Die Spezialisten schicken nur einmal pro Woche Teams zum Teleskop, so dass die Situation einerseits nicht als Katastrophe bezeichnet werden kann. Aber es gibt auch eine andere Seite der Medaille. Das James-Webb-Teleskop muss in der Lage sein, Daten zur Erde zu senden, um Speicherplatz freizugeben, und in diesem Fall sind lange Zeiten ohne Kommunikation ein Problem.

Bisher hat die NASA noch nicht herausgefunden, wie sie aus dieser Situation herauskommen kann, und die Wissenschaftler des James-Webb-Weltraumteleskop-Projekts sind besorgt über die Tatsache, dass das 93 Milliarden Dollar teure Artemis-Programm ab 2024 regelmäßige Starts von Raumsonden vorsieht. Das James-Webb-Weltraumteleskop kostet übrigens 10 Milliarden Dollar.

Eine vorläufige Lösung wurde gefunden. In dieser Phase hat das Wissenschaftliche Institut für Weltraumteleskope in Maryland den Beobachtungsplan angepasst. Es wurde beschlossen, sich auf kurzfristige Missionen zu konzentrieren, um das Risiko zu vermeiden, dass der SSD in Zeiten ohne Kommunikation überfüllt ist.

Quelle: space