Wissenschaftler konnten erstmals die Umwandlung eines Quasars in einen Blazar aufzeichnen - Der Hulk in der Galaxienwelt schoss relativistische Jets in Richtung Erde
Relativistische Strahlen aus einer der Galaxien haben ihre Bewegung geändert und sind auf die Erde zugerast. Wissenschaftler konnten ein solches Ereignis zum ersten Mal aufzeichnen.
Was wir wissen
Im Zentrum fast jeder Galaxie befindet sich ein supermassives Schwarzes Loch. Es absorbiert Materie und erzeugt Strahlung. Dieser Prozess findet in einer Region statt, die als Quasar bezeichnet wird. Manchmal stößt ein Schwarzes Loch relativistische Strahlen aus, deren Geschwindigkeit nahe der Lichtgeschwindigkeit (299.792.458 m/s) liegt.
Wenn sich die Strahlen auf die Erde zubewegen, nimmt die Leuchtkraft des Objekts für Beobachter drastisch zu. Solche Objekte werden als Blazare bezeichnet. Kürzlich konnte ein internationales Astronomenteam zum ersten Mal feststellen, dass sich der Kern der Galaxie PBC J2333.9-2343 von einem Quasar zu einem Blazar gewandelt hat.
Die Wissenschaftler berichten, dass sich die Richtung des relativistischen Jets um 90 Grad geändert hat. Er ist nun auf unseren Planeten gerichtet. Die Galaxie PBC J2333.9-2343 ist fast 657 Millionen Lichtjahre entfernt. Ihr Kern wurde ursprünglich als Quasar eingestuft, weil die Jets nicht auf die Erde gerichtet waren.
PBC J2333.9-2343 ist eine große Galaxie, aber nicht die größte, die es gibt. Sie hat einen Durchmesser von 4 Millionen Lichtjahren. Zum Vergleich: Die Jets der Alcyonei-Galaxie sind über 16,4 Millionen Lichtjahre lang. Die Milchstraße hat einen Durchmesser von 0,1 Millionen Lichtjahren.
Die Wissenschaftler sagen, dass sie bisher in der Lage waren, die Richtungsänderung des relativistischen Jets aufzuzeichnen, allerdings nur um 180 Grad. Eine 90-Grad-Drehung der Jets könnte mit einer Galaxienverschmelzung oder der Aktivität eines Schwarzen Lochs zusammenhängen.