Eine vollständige Abschaltung aller Kernkraftwerke in den USA würde jedes Jahr Tausende von Todesfällen zur Folge haben
In den USA sind 92 Kernkraftwerke in Betrieb, die 20 % des Stroms erzeugen. Fast alle Reaktoren sind mehr als 50 Jahre alt, so dass sie möglicherweise bald abgeschaltet werden müssen. Forscher des Massachusetts Institute of Technology (MIT) haben herausgefunden, dass eine vollständige Abschaltung aller Kernkraftwerke in den USA jedes Jahr Tausende von Todesopfern fordern würde. Die Studie wurde zum Teil von der US-Umweltschutzbehörde unterstützt.
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Wenn alle Kernkraftwerke in den USA vollständig abgeschaltet würden, gäbe es nur eine Möglichkeit, die sinkende Stromproduktion auszugleichen. Das wäre der Einsatz von Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen, die mit Gas und Kohle betrieben werden.
Die Verbrennung von Kohle und Gas erhöht die Emissionen und verschmutzt die Atmosphäre. Wissenschaftler des MIT gehen davon aus, dass die Zahl der Todesfälle in den USA aufgrund des Klimawandels um 5.200 Personen pro Jahr steigen wird. Dies betrifft vor allem den östlichen Teil des Landes, wo sich zahlreiche Kernkraftwerke befinden. Darüber hinaus könnten die klimatischen Folgen des zusätzlichen Kohlendioxid-Eintrags im nächsten Jahrhundert zu 160.000 Todesfällen führen.
Die US-Regierung arbeitet nun daran, den Anteil der Energie aus erneuerbaren Quellen zu erhöhen. Wenn das Ziel bis 2023 erreicht wird, hätte die vollständige Abschaltung aller Kernkraftwerke nicht so große Auswirkungen. Nach Berechnungen des MIT würde die Zahl der vorzeitigen Todesfälle dann bei 260 pro Jahr liegen.
Quelle: Science Daily