China gelang es, eine "künstliche Sonne" 403 Sekunden lang zu beleuchten, was fast das Vierfache des bisherigen Weltrekords ist

Von Maksim Panasovskyi | 17.04.2023, 22:00
China gelang es, eine "künstliche Sonne" 403 Sekunden lang zu beleuchten, was fast das Vierfache des bisherigen Weltrekords ist

Chinesische Wissenschaftler arbeiten weiter an einer "künstlichen Sonne". Der Fusionsreaktor Experimental Advanced Superconducting Tokamak (EAST) konnte einen neuen Weltrekord für die Dauer der Hochtemperaturplasmaunterstützung aufstellen.

Das wissen wir

Chinas "künstliche Sonne" konnte in einem weiteren Test 403 Sekunden lang laufen. Der bisherige Weltrekord lag bei nur 101 Sekunden.

Das neue Gerät ist noch nicht bereit, die Daten seiner Experimente preiszugeben. Bisher halten die Experten sowohl die Funktionsweise des Reaktors als auch die Temperatur, die er erreichen konnte, geheim. Auch die Art des Plasmas ist noch nicht bekannt.

Es wird vermutet, dass es den Wissenschaftlern gelungen ist, die Elektronen in dem Plasma auf eine Temperatur von 120 Millionen Grad Celsius zu erhitzen. Dieser Wert wurde erreicht, als der Reaktor die Temperatur für 101 Sekunden hielt. Zuvor hatte EAST das auf 70 Millionen Grad Celsius und auf 160 Millionen Grad Celsius erhitzte Elektronenplasma 1.056 bzw. 20 Sekunden lang gehalten.

Der Weltrekord im Halten von Ionenplasma gehört dem südkoreanischen Reaktor KSTAR - 100 Millionen Grad Celsius für 30 Sekunden. Es ist erwähnenswert, dass die Erhitzung von Ionen im Plasma eine Voraussetzung für den Start einer Fusionsreaktion ist.

Dazu muss die Temperatur des Ionenplasmas 100 Millionen Grad Celsius überschreiten. Da Ionen schwerer sind als Elektronen, braucht man fast 100 % mehr Energie, um sie zu erhitzen.

Quelle: scmp