Londoner Wissenschaftler haben im Labor ein Modell eines Schwarzen Lochs gebaut, um die Akkretion zu untersuchen
Forschern des Imperial College London ist es gelungen, die Akkretionsscheibe eines Schwarzen Lochs unter Laborbedingungen zu simulieren. Ihre wissenschaftliche Arbeit soll helfen zu erforschen, wie diese mysteriösen Objekte unseres Universums angetrieben werden.
Was bekannt ist
Die Akkretionsscheibe eines schwarzen Sterns ermöglicht es den Wissenschaftlern, diese Objekte mit den zur Verfügung stehenden Mitteln aufzuspüren. So entstand 2017 das erste Bild eines supermassereichen Schwarzen Lochs, das sich in der Galaxie Messier 87 befindet. Das Bild wurde zwei Jahre später veröffentlicht. Sie können es unten sehen.
Wenn Materie in das Schwarze Loch fällt, verdampft sie und verwandelt sich in Plasma. Die Plasmascheibe um das supermassive Schwarze Loch ist auf dem Foto als Ring dargestellt. Sie wurde vom Computer orange eingefärbt.
Die Zentrifugalkraft drückt die Teilchen nach außen und verhindert, dass Materie in das Schwarze Loch fällt. Elektronen und Ionen umkreisen das Schwarze Loch mit enormer Geschwindigkeit. Neue wissenschaftliche Arbeiten von Wissenschaftlern in London werden mehr über diesen Prozess verraten.
Für die Studie wurde ein Gerät namens Mega Ampere Generator for Plasma Implosion Experiments (MAGPIE) verwendet. Das Gerät erzeugt Pulse von 1,8 Millionen Ampere, um Materie in Plasma zu verwandeln.
Die Wissenschaftler haben festgestellt, dass ihr Modell funktioniert. Leider sind die Pulse sehr kurz, was eine dauerhafte Beobachtung unmöglich macht. Nach Ansicht der Experten demonstriert das Modell die physikalischen Prozesse, die in der Akkretionsscheibe eines echten supermassereichen Schwarzen Lochs ablaufen.
Bei früheren Beobachtungen dieser mysteriösen Objekte haben Astronomen festgestellt, dass die Rotationsgeschwindigkeit des Plasmas in der Scheibe zunimmt, je näher sie dem Zentrum kommt. Die neue Studie stimmt mit diesen Beobachtungen überein. In Zukunft wollen die Forscher die Pulsdauer erhöhen, um die Lebensdauer des Modells zu verlängern.
Quelle: Weltraum