Mini-Solaranlagen: Bundesregierung will Anschluss erleichtern - Referentenentwurf vorgelegt

Von: Bohdana Sukhetska | 24.05.2023, 18:46

Die Bundesregierung hat einen Referentenentwurf vorgelegt, der darauf abzielt, den Anschluss von Mini-Solaranlagen, insbesondere auf Balkonen oder an Hausfassaden, erheblich zu erleichtern.

Was bekannt ist

Dieser Schritt kommt als Reaktion auf die wachsende Beliebtheit solcher kleiner Solaranlagen, die nicht nur die Stromrechnung senken, sondern auch einen Beitrag zum Klimaschutz leisten.

Laut dem vorliegenden Entwurf sollen Balkonkraftwerke in den Katalog privilegierter Maßnahmen aufgenommen werden. Dadurch hätten Wohnungseigentümerinnen und -eigentümer sowie Mieterinnen und Mieter das Recht auf Zustimmung für den Betrieb ihrer Anlage. Bisher war eine separate Genehmigung erforderlich, was zu einem bürokratischen Aufwand führte. Das Bundeswirtschaftsministerium setzt sich zudem dafür ein, dass künftig ein herkömmlicher Schuko-Stecker ausreicht, um die Mini-Solaranlagen anzuschließen. Bisher war eine Anmeldung bei der Bundesnetzagentur und beim örtlichen Stromnetzbetreiber erforderlich. Des Weiteren plant das Ministerium, die Leistungsgrenze für diese Anlagen von 600 auf 800 Watt anzuheben. Dieser Vorschlag wurde bereits in den entsprechenden Normungsgremien eingereicht.

Die Vereinfachungen bei der Installation der Balkon-Solaranlagen wurden sowohl von Verbraucherschützern als auch von den Energieministern der Länder gefordert. Die Unterstützung dieser Maßnahmen könnte dazu beitragen, die Verbreitung von Solaranlagen auf Balkonen und Hausfassaden weiter zu fördern. Es bleibt abzuwarten, wie die Vorschläge des Referentenentwurfs von politischen Akteuren und Interessengruppen aufgenommen werden. Der Entwurf markiert jedoch einen Schritt in Richtung einer erleichterten Nutzung erneuerbarer Energien auf kleinerer Ebene und könnte dazu beitragen, die Energiewende in Deutschland voranzut.

Über das Balkonkraftwerk

Als Balkonkraftwerk bezeichnet man kleine Photovoltaikanlagen, die auf Balkonen oder Dächern von Wohngebäuden in Deutschland installiert werden. Diese kompakten Solarstromanlagen bestehen aus einigen wenigen Solarmodulen und einem Wechselrichter und ermöglichen es Hausbesitzern, ihre eigene erneuerbare Energie zu erzeugen. Balkonkraftwerke haben in Deutschland aufgrund ihrer vielfältigen Vorteile erheblich an Bedeutung gewonnen. Sie tragen zur Umstellung des Landes auf saubere Energie bei, indem sie die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen verringern und die Kohlenstoffemissionen senken. Darüber hinaus befähigen sie den Einzelnen, selbst zum Energieerzeuger zu werden, und fördern so die Selbstversorgung und die Verantwortung für die Umwelt an der Basis.

Quelle: Tagesspiegel

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