Ursa Major baut Draper-Triebwerk zur Erprobung der Hyperschalltechnologie

Von: Maksim Panasovskiy | 29.05.2023, 15:24

Das U.S. Air Force Research Laboratory hat mit Ursa Major einen Vertrag über die Entwicklung und Herstellung eines Antriebssystems für die Erprobung von Hyperschalltechnologien, einschließlich Waffen und Gegenmaßnahmen, unterzeichnet. Das in Colorado ansässige Unternehmen hat bereits eine Hyperschallrakete im Arsenal. Er wird derzeit vom Pentagon zertifiziert.

Was bekannt ist

Ursa Major hat ein Antriebssystem namens Hadley entwickelt. Es ist für Hyperschallstarts ausgelegt und hat eine Schubkraft von 2.268 kg (5.000 Pfund). Das Triebwerk wurde dem US-Verteidigungsministerium übergeben und durchläuft derzeit die Zertifizierung im Rahmen eines Vertrags, der im August letzten Jahres an die Air Force vergeben wurde.

Das neue Antriebssystem wird den Namen Draper tragen. Ursa Major wird Entwicklungen aus dem Hadley-Projekt nutzen. Das neue Triebwerk wird ebenfalls mit Flüssigtreibstoff betrieben, allerdings nicht mit Sauerstoff und Paraffin, sondern mit Wasserstoffperoxid. Dies wird einen sicheren Betrieb von mehr Standorten aus gewährleisten.

Die Kosten für die Entwicklung von Draper wurden nicht genannt. Das Unternehmen und das Pentagon haben beschlossen, die Höhe des Auftrags nicht bekannt zu geben. Bekannt ist jedoch, dass Ursa Major einen Prüfstand bauen wird und die ersten Schusstests innerhalb eines Jahres stattfinden werden.

Flüssigtreibstofftriebwerke sind leistungsfähiger als Festtreibstofftriebwerke. Allerdings sind sie schwieriger zu lagern. Ursa Major nähert sich einem idealen Gleichgewicht zwischen den beiden Technologien. Draper als Flüssigtriebwerk wird hohe Geschwindigkeiten, große Entfernungen und manövrierfähige Flüge ermöglichen. Gleichzeitig wird er einigermaßen sicher sein. Erwähnenswert ist auch, dass das Unternehmen die additive Fertigung (3D-Druck) einsetzt, um die Kosten zu senken.

Diese Kombination wird für das US-Militär von entscheidender Bedeutung sein, das Luftziele entwickelt, die Bedrohungen simulieren können. Dazu gehören russische Hyperschallraketen, chinesische Marschflugkörper sowie nordkoreanische und iranische ballistische Raketen.

Ursa Major hat bereits einen Vertrag mit Stratolaunch abgeschlossen, um den allerersten privaten Hyperschallstart in den USA durchzuführen. Er wird Ende dieses Jahres stattfinden. Zu diesem Zweck hat Stratolaunch einen speziellen Prüfstand entwickelt, der einem Marschflugkörper ähnelt. Er ist für die Prüfung der Elektronik vorgesehen. Ursa Major hat dafür ein Triebwerk entwickelt, mit dem es Hyperschallgeschwindigkeiten erreichen kann.

Quelle: Verteidigungsnachrichten