Finanzkrise für Taxfix: 1-Milliarde-Dollar-Startup muss 120 Stellen streichen
Das deutsche Steuerberatungs-Start-up Taxfix hat aufgrund finanzieller Engpässe eine Restrukturierung durchgeführt und dabei 120 Mitarbeiter entlassen. Dies entspricht etwa 20% der Belegschaft.
Was bekannt ist
Das Unternehmen, das eine gleichnamige Steuerassistenz-App für Mobilgeräte anbietet, konnte 2022 eine Bewertung von 1 Milliarde US-Dollar erreichen. Doch nun sieht sich das in Berlin ansässige Unternehmen gezwungen, die eigenen Angelegenheiten zu überprüfen. Die Entlassungen wurden den Mitarbeitern am Dienstag bekannt gegeben und erfolgen kurz nach der Übernahme des Steuer-Start-ups Steuerbot aus Stuttgart, die vor zwei Monaten angekündigt wurde. Ursprünglich hatte Taxfix angekündigt, Steuerbot als eigenständige und ergänzende Tochtergesellschaft zu betreiben.
Ein Sprecher von Taxfix erklärte, dass durch die erfolgreiche Übernahme von Steuerbot große Synergien geschaffen würden, die eine deutliche Effizienzsteigerung ermöglichten. Aus diesem Grund habe man die strategische Entscheidung getroffen, die Organisation umzugestalten. Das Unternehmen habe jedoch nicht über seine aktuelle Finanzierungssituation oder eventuelle Pläne zur Beschaffung weiterer Geldmittel gesprochen.
In der aktuellen Marktsituation stehen Start-ups unter starkem Druck. Viele von ihnen haben in der Vergangenheit hohe Finanzierungsrunden zu Spitzenbewertungen abgeschlossen, um im sogenannten "Wachstumsmodus" zu bleiben und Kapital in die Expansion ihrer Märkte und Technologien zu investieren. Angesichts der aktuellen Finanzierungslage werden sie jedoch ermutigt, verschiedene Maßnahmen zu ergreifen: das vorhandene Kapital zu erhalten, Kosten zu senken, möglicherweise Einbußen bei den Bewertungen in Kauf zu nehmen (insbesondere wenn sie ihre Ausgaben nicht reduzieren) und auf Rentabilität hinzuarbeiten. All dies sind Ziele, die Taxfix nun anstrebt.
Die letzte Finanzierungsrunde des Start-ups fand vor etwas mehr als einem Jahr im April 2022 statt. Dabei konnte das Unternehmen 220 Millionen US-Dollar in einer Serie-D-Finanzierungsrunde aufnehmen und wurde mit über 1 Milliarde US-Dollar bewertet. Zu den beeindruckenden Investoren gehörten unter anderem Teachers' Venture Growth (früher Ontario Teachers' Pension Plan Board), Index Ventures, Valar Ventures, Creandum und Redalpine.
Derzeit scheint Taxfix keine offenen Stellen mehr auf seiner Karriereseite zu haben, was darauf hindeutet, dass auch Neueinstellungen ausgesetzt sind. Diese plötzlichen Veränderungen verdeutlichen den Druck, dem Start-ups auf dem aktuellen Markt ausgesetzt sind.
Taxfix hat sich bisher nicht zu seiner aktuellen finanziellen Lage geäußert und ob das Unternehmen derzeit versucht, weitere Geldmittel aufzunehmen. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Restrukturierung und die Kosteneinsparungen auf die langfristige Positionierung des Unternehmens auswirken werden.
Über Taxfix
Taxfix ist eine beliebte mobile Steuer-App in Deutschland, die es den Menschen ermöglicht, ihre Steuererklärungen einfach und bequem selbst zu erledigen. Die intuitive Lösung von Taxfix hilft den Nutzern, den bestmöglichen Steuerrückerstattungsbetrag zu erhalten, indem sie einen Fehler- und Datencheck durchführt. Unabhängig von steuerlichem Fachwissen können die Nutzer ihre Steuererklärung in weniger als 30 Minuten abschließen. Mit Taxfix können Steuererklärungen schnell und papierlos von überall aus per App oder Browser eingereicht werden. Das Unternehmen hat ein engagiertes Team von internationalen Steuerexperten, Ingenieuren und Kreativen, das ständig daran arbeitet, das Steuererklärungserlebnis zu verbessern und den Menschen dabei zu helfen, ihre Finanzen selbst in die Hand zu nehmen.
Quelle: TechCrunch
Foto: Taxfix