MBDA entwickelt HYDIS2 Abfangjäger zum Schutz Europas vor Hyperschallraketen, die mit Geschwindigkeiten von über 6174km/h manövrieren können
MBDA führt ein Konsortium von Unternehmen an, die gemeinsam den Prototyp eines Hyperschall-Abfangjägers entwickeln wollen. Die Ankündigung erfolgte auf der Paris Air Show.
Was bekannt ist
MBDA hat einen Vertrag mit vier Ländern unterzeichnet: Frankreich, Deutschland, Italien und den Niederlanden. Dem Konsortium gehörten 19 Unternehmen und 30 Zulieferer aus 14 europäischen Ländern an. Dies gab Bruno Verzotti, MBDA-Direktor für zukünftige Systeme, bekannt.
Das Programm trägt die Bezeichnung Hypersonic Defense Interceptor Study (HYDIS2). Es wird schließlich mehrere Projekte vorschlagen, von denen eines für die Umsetzung ausgewählt wird. Neben Frankreich, Deutschland, den Niederlanden und Italien beteiligen sich auch Unternehmen aus Finnland, Estland, Schweden, Dänemark, Rumänien, Ungarn, Kroatien, Österreich, Spanien und Belgien an HYDIS2.
Das Projekt hat eine Laufzeit von drei Jahren. Bruno Verzotti wies darauf hin, dass MBDA bereits seit vier Jahren an der Hyperschalltechnologie arbeitet. Innerhalb des Unternehmens wird das Projekt Aquila genannt, was lateinisch für "Adler" ist.
HYDIS2 wird mit dem europäischen Projekt für weltraumgestützte Frühwarn- und Abfangsysteme verbunden sein. Die Finanzierung erfolgt aus dem laufenden EU-Programm zur Zusammenarbeit im Bereich Verteidigung und Sicherheit.
Es ist erwähnenswert, dass die EU bereits ein Projekt zur Entwicklung eines Abfangflugkörpers für Hyperschallwaffen hat. Es trägt die Bezeichnung HYDEF und wird auf mehr als 100 Millionen Dollar geschätzt. Außerdem hat das israelische Unternehmen Rafale vor kurzem den Sky Sonic Abfangraketenflugkörper angekündigt, der auf den europäischen Markt abzielen wird.
Quelle: Defense News, Breaking Defense