Lockheed Martin und Rheinmetall entwickeln neues GMARS European Multiple Launch Rocket System auf Basis des M142 HIMARS als Ersatz für MARS II
Das US-Unternehmen Lockheed Martin und das deutsche Unternehmen Rheinmetall werden gemeinsam ein europäisches Mehrfachraketenstartsystem entwickeln. Das hochmobile Artilleriesystem M142, besser bekannt als HIMARS, wird die Grundlage des Systems bilden.
Was bekannt ist
Das System wird GMARS (G - Deutschland) genannt. Es wird ein Fahrgestell auf Rädern haben und das Mehrfachraketenwerfersystem MARS II (Bild unten) ersetzen, das ein gepanzertes Bradley-Kettenfahrzeug als Fahrgestell verwendet. Die Neuentwicklung wurde von Howard Bromberg, Vizepräsident und stellvertretender Leiter der Abteilung Luft- und Raketenabwehr bei Lockheed Martin, angekündigt.
Deutschland hat fünf MARS-II-Systeme an die ukrainischen Streitkräfte geliefert, bei denen es sich um das modernisierte europäische Pendant des M270 MLRS handelt. Die Abschussvorrichtung besteht aus zwei Containern, die je nach Kaliber bis zu sechs Raketen aufnehmen können.
Die Bundeswehr hat noch 34 MARS II-Systeme im Einsatz. Diese Information wurde von einem Sprecher der Bundeswehr bestätigt. Zugleich machte der Pressedienst keine Angaben zur Einsatzbereitschaft der Raketensysteme.
Die Neuentwicklung wird mit einer Lockheed Martin-Trägerrakete und einem Rheinmetall-Fahrwerk ausgestattet. Die GMARS wird wie die HIMARS aussehen, aber ein größeres Fahrgestell und zwei statt einem Behälter haben. Die Trägerrakete wird auf einem Rheinmetall HX 8x8 (Bild unten) montiert, der in Wien gebaut wird. Er wird etwa 12 Meter lang sein, das sind 5 Meter mehr als der FMTV für HIMARS.
Deutschland beabsichtigt, GMARS an andere europäische Länder zu verkaufen. Die neuen Raketensysteme werden voraussichtlich schon in zwei Jahren einsatzbereit sein. Einige Komponenten für GMARS werden aus den Vereinigten Staaten importiert. Was die Geschosse angeht, so wird GMARS etwa 80 % der HIMARS-Munition verwenden können.
Quelle: Defense News