Die Schweiz will sich der milliardenschweren Sky Shield Initiative zum Schutz Europas vor ballistischen Raketen anschließen

Von Maksim Panasovskiy | 04.07.2023, 18:39
Die Schweiz will sich der milliardenschweren Sky Shield Initiative zum Schutz Europas vor ballistischen Raketen anschließen

Vor dem Hintergrund des Krieges in der Ukraine initiierte Deutschland im vergangenen Jahr ein Projekt zum Schutz Europas vor ballistischen Raketen. Die Initiative trug den Namen Sky Shield. Die Schweiz will sich ihr anschließen.

Was bekannt ist

Sky Shield ist ein gesamteuropäisches Raketenabwehrsystem, dem sich neben Deutschland fast zwei Dutzend Staaten angeschlossen haben. Dazu gehören das Vereinigte Königreich, Schweden und Finnland. Bundeskanzler Olaf Scholz glaubt, dass ein paneuropäisches Raketenabwehrsystem in fünf Jahren aufgebaut werden könnte.

Gerüchte, dass die Schweiz dem Sky Shield beitreten könnte, haben bei den Befürwortern der Neutralität Besorgnis ausgelöst. Sie glauben, dass ein solcher Schritt das Land von der NATO abhängig machen und möglicherweise gefährden würde.

Alle Nationen haben das Recht zu wählen, welche Flugabwehrraketensysteme sie einsetzen wollen. Deutschland wird zum Beispiel die heimischen Mittelstreckenraketen IRIS-T SLM, die amerikanische MIM-104 Patriot und die israelische Arrow-3 einsetzen. Die Anschaffung einer Arrow-3 würde etwa 4,3 Milliarden Dollar kosten.

Frankreich hat sich Sky Shield noch nicht angeschlossen. Emmanuel Macron ist nicht zufrieden mit der Abhängigkeit des Projekts von außereuropäischen Luftabwehrsystemen und lässt das französisch-italienische SAMP/T-System, das Gegenstück zum Patriot, außen vor. Darüber hinaus ist der französische Präsident der Ansicht, dass der Schwerpunkt eher auf der Entwicklung von Langstreckenwaffen als auf der Raketenabwehr liegen sollte.

Quelle: Reuters