Verbrechen im Weltraum - metallisch regnender Exoplanet WASP-76b steht im Verdacht, andere Welten zu verschlingen

Von: Maksim Panasovskiy | 05.07.2023, 18:38

Vor kurzem haben wir über den Exoplaneten WASP-76b berichtet. Die Wissenschaftler entdeckten auf dem Planeten Gesteinsdampf. Jetzt steht der Planet wieder im Rampenlicht.

Was bekannt ist

Die Astronomen konnten auf dem Planeten etwa ein Dutzend verschiedener Elemente nachweisen. WASP-76b enthält Vanadiumoxid, Eisen, Kalzium, Chrom, Nickel, Lithium, Wasserstoff, Mangan, Natrium, Barium, Kalium, Magnesium und Stickstoff. Allerdings fanden die Forscher keine Spuren von Aluminium oder Titan.

Das Vorhandensein von Magnesium, Chrom und Nickel hat die Aufmerksamkeit der Wissenschaftler besonders auf sich gezogen. Astrophysiker sind der Meinung, dass diese Elemente auf dem untersuchten Planeten nicht vorkommen dürften. Es wird angenommen, dass sie hier auftauchten, als WASP-76b einen kleineren Planeten mit einer ähnlichen chemischen Zusammensetzung wie Merkur aufnahm.

Es besteht die Möglichkeit, dass die Untersuchung von WASP-76b den Wissenschaftlern helfen wird, das Geheimnis der Entstehung von Gasplaneten zu lüften. Bislang geht man davon aus, dass sie sich wie Sterne, deren Materie durch die Schwerkraft verdichtet wird, von oben her ausdehnen. Im Vergleich dazu wachsen Gesteinsplaneten von unten, indem sich die Materie wie ein Schneeball um den Kern herum aufbaut.

WASP-76b befindet sich im Sternbild Fische, 634 Lichtjahre von der Erde entfernt. Der Planet ist für seine metallischen Regenfälle bekannt. Diese entstehen, weil bei Temperaturen von bis zu 2.400 Grad Celsius Metalle verdampfen und dann herunterregnen.

Quelle: Science Alert
Bild: Ilhar Digital