Die USA liefern keine ATACMS an die Ukraine, weil sie einen Mangel an taktischen ballistischen Raketen mit einer Reichweite von bis zu 300 Kilometern für den Fall eines Krieges mit China befürchten.
Die USA unterstützen die Ukraine aktiv mit Waffen. Allerdings werden die Lieferungen einiger Waffentypen verlangsamt, da das Weiße Haus einen möglichen Krieg gegen China im Hinterkopf hat.
Was bekannt ist
Im Frühsommer 2022 kündigten die USA und die Ukraine offiziell die Lieferung von hochmobilen Artillerieraketensystemen M142 HIMARS an. Seitdem fordern die ukrainischen Streitkräfte taktische ballistische Raketen vom Typ ATACMS, doch das Weiße Haus hat die Lieferungen noch immer nicht genehmigt.
Die US-Behörden haben verschiedene Ausreden für die Ablehnung der ATACMS-Anträge gefunden. Gleichzeitig hat bisher niemand in den USA offiziell erklärt, dass die Ukraine keine ballistischen Raketen für HIMARS erhalten wird. Nach Angaben der Washington Post verfügt das Pentagon nicht über große Bestände an ATACMS.
Die Lieferung von taktischen ballistischen Raketen an die Ukraine könnte die Kampfbereitschaft der US-Armee untergraben. Das US-Verteidigungsministerium befürchtet, dass nach der Übergabe von ATACMS an die Ukraine die verbleibenden Bestände im Falle eines militärischen Konflikts mit China nicht mehr ausreichen werden.
Bisher hat die Ukraine nur M142 HIMARS und M270 MLRS für den Abschuss von GMLRS-Präzisionsgeschossen verwendet. Im Jahr 2022 könnte die Munition mit einer Reichweite von etwa 80 Kilometern die Logistik der Russen in der Ost- und Südukraine stören. Heute werden die HIMARS- und MLRS-Systeme aktiv zur Bekämpfung von Batterien eingesetzt, um die russische Artillerie auf Kosten der Reichweitenüberlegenheit zu schlagen.
Quelle: Die Washington Post