Ein Software-Ingenieur hat eine künstliche Intelligenz darauf trainiert, Pokémon Rot zu spielen

Von: Bohdan Kaminskyi | 19.10.2023, 18:30

Peter Whidden/YouTube

Der Ingenieur Peter Whidden hat eine künstliche Intelligenz entwickelt, die mithilfe von Reinforcement Learning gelernt hat, wie man den Spieleklassiker Pokémon Rot von 1996 spielt. Die KI hat im Laufe der Jahre mehr als 50.000 Stunden in der virtuellen Pokémon-Welt verbracht.

Was bekannt ist

Whidden hat ein einminütiges Video auf YouTube veröffentlicht, das zeigt, wie die KI im Spiel funktioniert. Der Entwickler hat auch den Code und die Anweisungen, die er verwendet hat, auf GitHub veröffentlicht, damit andere Nutzer ihre eigenen virtuellen Spieler auf der Grundlage seiner Algorithmen erstellen können.

Das Verstärkungsmodell bietet der KI Anreize, das Level der Pokémon in einem Team zu erhöhen, neue Orte zu erkunden, Kämpfe zu gewinnen und Stadionleiter zu besiegen. Manchmal weichen diese Ziele vom Spielverlauf ab, was zu einem amüsanten Verhalten der KI führt.

So kann die KI zum Beispiel an einem Ort "hängen bleiben", während sie ihre Umgebung bewundert, oder ein "Trauma" erleben, wenn sie versehentlich ein Pokémon verliert. Solch suboptimales, aber liebenswertes KI-Spiel macht das Publikum sympathisch.

Ursprünglich konnte die KI nicht einmal über die Startorte hinauskommen, weil sie die Texthinweise im Spiel nicht interpretieren konnte. Whidden nahm Änderungen am Code und an den Algorithmen vor, um dem virtuellen Spieler zu helfen, weiterzukommen. So konnte die KI die ersten Höhlen außerhalb der Anfangsstadt erreichen.

Laut Whidden ermöglicht dieser Ansatz eine interessante Erklärung der Funktionsweise von KI-Algorithmen am Beispiel eines beliebten Spiels. Mit Hilfe des Verstärkungslernens wurden bereits Algorithmen entwickelt, die Schach, Go und andere Spiele spielen. Ein Projekt auf der Grundlage von Pokémon Rot hat jedoch besondere Aufmerksamkeit erregt, weil es die beliebten Charaktere zur Demonstration komplexer KI-Konzepte nutzt.

Quelle: TechCrunch