Französische Regulierungsbehörde verhängt Geldstrafe von 250 Millionen Euro gegen Google wegen Urheberrechtsverletzung bei der Entwicklung von KI

Von: Bohdan Kaminskyi | 21.03.2024, 19:22

Greg Bulla/Unsplash

Die französische Kartellbehörde hat gegen Google eine Geldstrafe in Höhe von 250 Millionen Euro verhängt, weil das Unternehmen bei der Zusammenarbeit mit Verlagen gegen EU-Vorschriften zum Schutz des geistigen Eigentums verstoßen hat. Der Grund war das unerlaubte Scannen von Nachrichtenartikeln, um Modelle der künstlichen Intelligenz zu trainieren, darunter den Chatbot Bard (jetzt Gemini).

Was bekannt ist

Laut der Entscheidung der Aufsichtsbehörde hat Google Inhalte von Nachrichtenseiten kopiert, um die KI zu trainieren, ohne die Verlage oder Behörden zu informieren. Dabei wurde den Verlegern nicht die Möglichkeit gegeben, der Verwendung ihrer Inhalte zu widersprechen, wodurch ihnen das Recht auf eine faire Bezahlung vorenthalten wurde.

Die Entscheidung ist Teil eines seit langem andauernden Streits zwischen Google und Medienunternehmen über die Nutzung von Online-Inhalten. Im Jahr 2019 reichten Publikationen, darunter Agence France-Presse, Beschwerden gegen das Unternehmen ein, weil ihre Artikel unbezahlt verwendet wurden, was sich auf die Werbeeinnahmen auswirkte.

Obwohl Google im Jahr 2021 eine Vereinbarung über den Kauf von Nachrichten mit AFP abschloss, war die Regulierungsbehörde der Ansicht, dass das Unternehmen die Verleger zu komplizierten Absprachen zwingt, und verhängte 2022 eine Geldstrafe von 500 Millionen Euro.

Der Tech-Gigant versprach daraufhin, den Prozess der Bezahlung von Verlagen zu vereinfachen. Stattdessen nutzte das Unternehmen jedoch Artikel aus diesen Medien, um Bard/Gemini zu schulen.

Letztes Jahr beschuldigten Dutzende von Verlagen Technologieunternehmen, die Arbeit von Künstlern und Schriftstellern zu stehlen, um ihre Modelle der künstlichen Intelligenz zu trainieren. Im Dezember verklagte die New York Times Microsoft und OpenAI in einem ähnlichen Fall.

Trotz des EU-Gesetzes über künstliche Intelligenz gibt es keine spezifischen Vorschriften, die Autoren vor der unbezahlten Nutzung ihrer Werke zum Training von KI schützen. Gleichzeitig haben einige Verlage, wie z. B. Axel Springer, millionenschwere Verträge mit OpenAI geschlossen, die die Nutzung ihrer Inhalte gegen Bezahlung erlauben.

Quelle: The Next Web