Wissenschaftler haben einen Weg gefunden, universelles Spenderblut herzustellen

Von: Vlad Cherevko | 06.05.2024, 14:32

Blutspender spielen im gesamten medizinischen System eine wichtige Rolle. Leider ist das Blut einiger Menschen nicht immer mit dem Blut anderer kompatibel, und die Ärzte müssen sich darum kümmern, dass sie die richtigen Blutgruppen für Transfusionen haben. Eine neue Studie könnte jedoch dazu beitragen, universelles Spenderblut herzustellen, was die Medizin grundlegend verändern würde.

Was bekannt ist

Wissenschaftler der Technischen Universität von Dänemark und der Universität Lund in Schweden haben eine verblüffende Entdeckung gemacht, die die Medizin radikal verändern könnte. Sie haben ein bakterielles Enzym entdeckt, das Antigene aus roten Blutkörperchen entfernen kann, die die Blutgruppe bestimmen. Dieses Enzym wurde in dem Bakterium Akkermansia muciniphila gefunden, das in der gesunden menschlichen Darmmikroflora lebt.

Schematische Darstellung der Umwandlung von roten Blutkörperchen der Gruppen A und B in universelles Spenderblut durch bakterielle Enzyme

Die Wissenschaftler testeten 24 Enzyme an Blutproben und stellten fest, dass sie sehr wirksam die Antigene der Blutgruppen A und B entfernten, so dass universelles Spenderblut entstand. Allerdings waren sie wirksamer gegen Antigene der Gruppe B, so dass es im Moment noch viel zu tun gibt.

Wenn es den Wissenschaftlern gelingt, die Unterschiede zwischen den Blutgruppen zu beseitigen, könnten sie schließlich einen universellen Blutspender schaffen, der viel breiter eingesetzt werden könnte als das derzeitige begrenzte Angebot, das nach Antigenen aufgeteilt ist.

Für diejenigen, die mehr wissen wollen

Akkermansia muciniphila ist ein Bakterium, das in den Därmen der meisten gesunden Menschen in großer Zahl vorkommt. Dieses Bakterium ist in der Lage, den Schleim im Darm abzubauen und nützliche Verbindungen wie die kurzkettige Fettsäure Propionat zu produzieren; außerdem hat es günstige Auswirkungen auf das Körpergewicht und den Stoffwechsel.

Quelle: DTU