Wissenschaftler haben eine KI entwickelt, die anhand von Veränderungen in der Stimme eines Menschen Typ-2-Diabetes diagnostizieren kann

Von Anton Kratiuk | 30.09.2024, 18:57
Wissenschaftler haben eine KI entwickelt, die anhand von Veränderungen in der Stimme eines Menschen Typ-2-Diabetes diagnostizieren kann

Wissenschaftler der Universität für Gesundheit in Luxemburg haben eine neue Methode zur Erkennung von Typ-2-Diabetes vorgeschlagen.

Bislang wurde eine solche Diagnose auf der Grundlage der Ergebnisse von Bluttests und des Allgemeinzustands des Patienten gestellt, doch dank der Fähigkeiten der KI wurde eine unerwartete Diagnosemethode entwickelt.

Was bekannt ist

Die Wissenschaftler führten ein Experiment durch, das aus Folgendem bestand: 607 Personen, sowohl Diabetiker als auch Gesunde, nahmen Stimmproben und baten sie, 25 Sekunden lang einen bestimmten Text vorzulesen.

Als Ergebnis der Colive-Voice-Studie analysierte eine speziell entwickelte KI die Stimmlage, die Intensität und den Tonfall, um Unterschiede zwischen Menschen mit und ohne Diabetes zu erkennen. Die KI erkannte Diabetes bei 66 Prozent der Frauen und 71 Prozent der Männer korrekt.

Der Autor der Technik, Abir Elbeji vom Luxembourg Institute of Public Health, kommentierte die Studie:

Die Kombination von KI mit Sprachtechnologie könnte Tests leichter zugänglich machen. Diese Studie ist ein erster Schritt zur Nutzung der Sprachanalyse als Screening-Strategie für Typ-2-Diabetes.

Leider weiß etwa die Hälfte der Erwachsenen mit Diabetes, d. h. etwa 240 Millionen Menschen, nicht, dass sie an der Krankheit leiden, da die Symptome in den frühen Stadien oft nur schwach ausgeprägt sind oder gar nicht auftreten. Eine frühzeitige Erkennung und eine rechtzeitige Therapie können die Betroffenen jedoch vor zahlreichen Komplikationen bewahren.

Natürlich bedarf diese Entwicklung noch weiterer Forschung und erhöhter Wirksamkeit, aber es ist durchaus möglich, dass diese Praxis in einigen Jahren in Kliniken auf der ganzen Welt gang und gäbe sein wird.

Für diejenigen, die mehr wissen wollen

Quelle: SciTechDaily