Luftverteidigung der Zukunft: Experten sprachen über das Lasersystem P-HEL, das seine Wirksamkeit im Kampf gegen Drohnen bereits unter Beweis gestellt hat
Im Mai 2024 wurde bekannt, dass es amerikanischen Soldaten im Nahen Osten zum ersten Mal gelungen ist, mehrere feindliche Drohnen mit Laserwaffen abzuschießen.
Alle Informationen über die neue Waffe sind streng geheim, aber Journalisten von Popular Mechanics sprachen mit Experten und fanden heraus, wie diese Technologie funktioniert und welche Auswirkungen sie auf das moderne Schlachtfeld hat.
Was bekannt ist
Wissenschaftler und Ingenieure haben lange versucht, das Konzept der Laserwaffen in die Tat umzusetzen, aber lange Zeit hat es nicht funktioniert. Inzwischen gibt es in den USA mehr als 30 verschiedene Programme zur Entwicklung leistungsfähiger Laserwaffen, und die ersten positiven Ergebnisse lieferte schließlich das Palletised High Energy Laser System (P-HEL).
Laut Popular Mechanics war es P-HEL, das im Mai 2024 die Drohnen abgeschossen hat. Das Herzstück der Anlage ist das LOCUST-Lasersystem, das von BlueHalo hergestellt wird. Die 1,5 Tonnen schwere Anlage ist mit einem Laserstrahler ausgestattet und wird mit einem Controller von einer Xbox-Spielkonsole aus gesteuert. Das Gerät kann um 360 Grad gedreht werden und bietet so eine vollständige Abdeckung des Geländes.
Der LOCUST erzeugt eine Leistung von 20 kW - ein geringer Wert im Vergleich zu anderen Anlagen, die bis zu 100 kW erzeugen. Der Hauptvorteil des P-HEL liegt in seiner beispiellosen Genauigkeit und Fokuserhaltung auf einem sich bewegenden Ziel. Der Laserstrahl wird auf einen Punkt mit einem Durchmesser von höchstens 0,5 cm gerichtet und brennt sich durch jedes Material, auch durch einen halben Zentimeter dicken Stahl (Drohnen sind nicht aus Stahl, das Beispiel soll nur die Fähigkeiten des Strahls demonstrieren).
Darüber hinaus ist die P-HEL-Anlage mit einer fortschrittlichen KI ausgestattet, die Drohnen erkennt und klassifiziert und dem System "sagt", auf welchen Teil der Drohne es den Strahl richten soll, um das Ziel effektiv zu treffen. So muss bei einem Quadrocopter nur der Rotor durchschlagen werden, während ein Laserstrahl bei Aufpralldrohnen beispielsweise den Flügel durchtrennen kann.
Ein wichtiger Vorteil der Lasertechnologie ist ihre relative Preisgünstigkeit. Die Anzahl der "Schüsse" wird nur durch die Verfügbarkeit von Strom begrenzt, der in jedem Fall billiger ist als Munition für Raketenwerfer. Zur Erinnerung: Ein einziger Schuss aus dem Stinger kostet bis zu 500.000 Dollar, während eine Rakete für ein Patriot SAM-System 3 Mio. Dollar kostet.
Experten bezweifeln nicht, dass sich Laserwaffen im Kampf gegen Drohnen bewähren werden.
Die USA planen, jeden Luftverteidigungszug mit solchen Systemen auszurüsten, und die Rüstungsunternehmen bereiten sich darauf vor, die Produktion von Lasersystemen zu erhöhen.