Anstelle von Starlink und Kuiper: Die Europäische Union wird ihr eigenes Satelliten-Internetnetz IRIS² aufbauen

Von: Anton Kratiuk | 01.11.2024, 15:05

Am 31. Oktober 2024 kündigte die Europäische Kommission einen Konzessionsvertrag mit dem SpaceRise-Konsortium für die Entwicklung, den Aufbau und den Betrieb des europäischen sicheren Kommunikationssatellitensystems IRIS² an.

Was bekannt ist

Die EU möchte ihr eigenes Satelliteninternet aufbauen, um nicht von den US-Infrastrukturen Starlink von SpaceX und Kuiper von Amazon abhängig zu sein.

Mit dem Vertrag erhielt das SpaceRise-Konsortium eine zwölfjährige Konzession für die Entwicklung, den Einsatz und den Betrieb des sicheren europäischen Kommunikationssatellitensystems IRIS².

Das SpaceRISE-Konsortium besteht aus drei europäischen Satellitennetzbetreibern: SES SA, Eutelsat SA und Hispasat SA. Zur Durchführung der Arbeiten stützt sich das Konsortium auf ein Kernteam europäischer Unterauftragnehmer aus allen Bereichen des Satellitenkommunikations-Ökosystems: Thales Alenia Space, OHB, Airbus Defence and Space, Telespazio, Deutsche Telekom, Orange, Hisdesat und Thales SIX.

Ziel ist es, bis 2030 290 Satelliten zu produzieren, sie in Betrieb zu nehmen und die ersten Dienste für institutionelle Kunden (Staaten, Regierungsbehörden, Armeen), Unternehmen und europäische Bürger anzubieten.

Der Auftrag wird durch öffentliche (Europäische Union und ESA) und private Investitionen (SpaceRISE-Konsortium) finanziert, die sich für das Konsortium auf 3 bis 4 Milliarden Euro belaufen könnten. Was den Beitrag der Europäischen Union anbelangt, so wird die Europäische Kommission, da der Konzessionsvertrag mehrere finanzielle Perspektiven umfasst, zunächst Haushaltsverpflichtungen für die laufende mehrjährige Finanzstruktur eingehen, und ihr Beitrag wird sich auf 6 Milliarden Euro belaufen. Zusätzliche Beträge können nach dem 31. Dezember 2027 zur Verfügung gestellt werden, insbesondere vorbehaltlich der Annahme eines Nachfolgeprogramms durch das Europäische Parlament und den Rat und der Verfügbarkeit entsprechender Mittel.

Die förmliche Unterzeichnung des Vertrags wird im Dezember 2024 erfolgen.

Quelle: Europäische Kommission