Deutschland wird seine Leopard 2A7A1-Panzer mit dem aktiven israelischen Abwehrsystem Trophy ausrüsten

Von: Anton Kratiuk | 03.11.2024, 13:55

Der Krieg in der Ukraine und die Konflikte im Nahen Osten haben gezeigt, dass bei modernen Kampfeinsätzen eine 500 Dollar teure FPV-Drohne einen Panzer zerstören kann, der zig Millionen Dollar kostet, wodurch der Einsatz schwerer gepanzerter Fahrzeuge nicht nur sinnlos, sondern auch tödlich ist.

Verteidigungsunternehmen suchen aktiv nach Möglichkeiten, Panzer vor Drohnen, ATGMs und PTRKs zu schützen, und eines der wirksamsten Systeme ist das israelische Trophy-System von Rafael und IAI.

Die deutsche Bundeswehr ist auf Trophy aufmerksam geworden und hat beschlossen, ihre Panzer mit diesem Abwehrsystem auszurüsten.

Was bekannt ist

Die deutsche KNDS (ehemals KMW) hat den Panzer Leopard 2A7A1 mit dem aktiven Abwehrsystem Trophy vorgeführt.

Die Bundeswehr hat eine Modifikation von 18 Panzern in Auftrag gegeben, die dem 230. Panzerbataillon für den Einsatz in Litauen im Sommer 2025 übergeben werden sollen.

Die Umrüstung des Leopard 2A7A1 stellt eine Zwischenstufe vor der Einführung der neuen Version Leopard 2A8 dar, bei der das Trophy-System bereits in die Turmkonstruktion integriert wurde. Beim aktuellen Leopard ist das Trophy-System oben auf der Panzerung angebracht.

Das Funktionsprinzip von Trophy verhindert Treffer auf Fahrzeuge, da hochempfindliche Sensoren und Radare die Bedrohung im Voraus erkennen und automatisch kleine Abfangraketen abfeuern, die fliegende Geschosse in sicherer Entfernung vom Fahrzeug zerstören. Die Leopard 2A7A1-Version der Trophy ist derzeit nicht für die Bekämpfung von Kamikaze-Drohnen ausgelegt, doch ist diese Funktion für zukünftige Modelle geplant.

Quelle: Europäische Verteidigungsindustrie