Die russische Tarnkappendrohne S-70 verwendet Hightech-Komponenten aus westlicher Produktion: Ukrainische Experten legen Beweise vor

Von: Anton Kratiuk | 08.11.2024, 19:01

Anfang Oktober 2024 stürzte das Wrack eines "nicht identifizierten Flugzeugs" auf Häuser in der Kleinstadt Konstantinowka in der ukrainischen Region Donezk, die sich in unmittelbarer Nähe der Frontlinie befindet. Es stellte sich heraus, dass es sich um eine geheime russische Tarnkappendrohne vom Typ S-70 "Jäger" (Okhotnik) handelte.

Was bekannt ist

Die Tarnkappendrohne S-70 "Okhotnik" ist die neueste russische Entwicklung und wirft neben der Aufklärung auch Bomben auf ukrainisches Gebiet.

Das Gerät fliegt im Tandem mit einem SU-57-Kampfflugzeug der fünften Generation, wird über Funk ferngesteuert, hat eine Spannweite von bis zu 20 Metern, wiegt bis zu 20 Tonnen und trägt nach offenen Quellen bis zu 8 Tonnen Bomben.

Bei der C-70 handelt es sich um eine High-Tech-Drohne, die das Aggressorland angesichts härtester Sanktionen und des Mangels an eigener Mikroelektronik offenbar nicht herstellen kann. Ukrainische Experten, die die Drohne zerlegt haben, stellten jedoch fest, dass es Russland gelingt, die Sanktionen zu umgehen und sich die erforderlichen Komponenten zu beschaffen.

Auf der Website War&Sanctions veröffentlichten die Experten eine detaillierte Liste der im Ausland hergestellten Komponenten, die für die Herstellung der C-70 verwendet wurden. Sie fanden insbesondere Teile, die von Analog Devices, Texas Instruments und Xilinx-AMD (USA), Infineon Technologies (Deutschland) und STMicroelectronics (Schweiz) hergestellt wurden.

Leider umgeht das Angreiferland meisterhaft die Beschränkungen, kauft Bauteile aus Drittländern und gründet zu diesem Zweck eine große Zahl von Scheinfirmen. Daher ist es wichtig, nicht nur Sanktionen zu verhängen, sondern auch deren Umsetzung zu überwachen, indem Unternehmen bestraft werden, die direkt oder indirekt mit dem Aggressor handeln.

Quelle: Krieg&Sanktionen