Wette auf Elektroautos funktioniert noch nicht: Ford entlässt 4.000 Mitarbeiter in Europa

Von: Volodymyr Kolominov | gestern, 22:36

Ford Motor hat angekündigt, bis 2027 in Europa 4.000 Arbeitsplätze zu streichen, was 14 Prozent der Belegschaft in der Region entspricht. Die meisten Stellen werden in Deutschland und im Vereinigten Königreich abgebaut. Grund für diese Entscheidung sind die Schwierigkeiten auf dem Markt für Elektroautos und Änderungen in der Modellpolitik des Unternehmens.

Was bekannt ist

In einer Pressemitteilung stellt Ford fest, dass das europäische Pkw-Segment rückläufig ist und die Umstellung auf elektrifizierte Modelle zu ernsthaften Herausforderungen geführt hat. Der Automobilhersteller räumte auch ein, dass der verstärkte Wettbewerb, strenge Umweltvorschriften und die regulatorische Unsicherheit die Situation verschlechtern. Der US-Automobilhersteller ist jedoch in Europa stärker betroffen als seine Konkurrenten. Nach Angaben von Reuters sind die Neuwagenverkäufe in Europa in den ersten neun Monaten des Jahres 2024 insgesamt um 6,1 Prozent zurückgegangen, während die Verkäufe von Ford um 17,9 Prozent sanken.

Der Hauptgrund für den Rückgang ist eine Änderung der Unternehmensstrategie. Ford hat die Produktion der beliebten Modelle Mondeo und Fiesta eingestellt und bereitet auch die Einstellung der Produktion des Focus vor. Offensichtlich bringt die auf die Ausweitung des Angebots an Crossovern und Elektroautos ausgerichtete Politik noch nicht die erwarteten Ergebnisse.

Der Finanzvorstand des Unternehmens, John Lawler, forderte in seiner Rede an die deutsche Regierung eine transparentere Politik für die Elektromobilität, einschließlich Investitionen in die Ladeinfrastruktur und die Förderung der Verbrauchernachfrage. Gleichzeitig weisen Kritiker darauf hin, dass die Probleme von Ford in Europa weit über externe Faktoren hinausgehen.

Die Entlassungen werden voraussichtlich bis Ende 2027 erfolgen. Es ist bereits bekannt, dass 2.900 Arbeitsplätze in Deutschland und 800 in Großbritannien gestrichen werden sollen.

Quellen: Ford, Reuters