Alles oder nichts: Kadokawa will FromSoftware Studios nicht an Sony verkaufen und drängt auf eine vollständige Fusion

Von: Anton Kratiuk | heute, 11:51

Letzte Woche berichteten die Medien, dass Sony in Fusionsgesprächen mit der japanischen Medienholding Kadokawa Corporation stehe. Diese Information wurde von der Kadokawa-Geschäftsführung bestätigt, aber jetzt sind Einzelheiten der Gespräche zwischen den beiden Giganten bekannt geworden.

Was bekannt ist

Die Ausgabe von Bloomberg berichtet, dass Sony seit langem an einer Übernahme von Kadokawa interessiert ist und bereits seit vielen Jahren verhandelt. Der Deal ist bisher nicht zustande gekommen, weil sich die Unternehmen nicht einigen konnten: Kadokawa möchte alle Vermögenswerte verkaufen, einschließlich Buchverlag, Werbung und Immobilienvermietungsagenturen, und Sony wiederum ist nur an den Studios interessiert, die an Anime und Videospielen arbeiten.

Das 1945 gegründete Unternehmen Kadokawa ist ein seltenes Exemplar im modernen Japan. Es besitzt die Rechte an mehr als 100 000 Fantasy- und Science-Fiction-Romanen und Comics, die sich für Anime eignen, und ist in der Lage, Anime-Serien von Grund auf zu entwickeln. Außerdem verfügt das Unternehmen über weitreichende und tiefe Verbindungen in der Kreativbranche des Landes, so dass es ein Leichtes ist, preisgekrönte Künstler zu gewinnen. Und - damit wir es nicht vergessen, denn Sony hat es sicher nicht vergessen - Kadokawa besitzt Anteile an sehr renommierten Spielestudios, darunter FromSoftware, dem Entwickler von Elden Ring.

Zweifellos ist Sony in erster Linie an FromSoftware interessiert - einem der renommiertesten Studios nicht nur in Japan, sondern weltweit. Journalisten haben geschätzt, dass ein Drittel des Wertes von Kadokawa auf den FromSoftware-Chef Hidetaka Miyazaki entfällt. Das ist natürlich eine Metapher, aber sie hat einen hohen Wahrheitsgehalt.

In dem Bloomberg-Artikel wird übrigens erwähnt, dass auch Microsoft am Kauf von Kadokawa interessiert ist, und zwar offensichtlich nicht wegen der Werbeagentur, so dass der Kampf um das Unternehmen eine neue Stufe erreicht.

Quelle: Bloomberg