Fast 100.000 Volkswagen-Beschäftigte in 9 Werken beteiligten sich an einem Massenstreik

Von Volodymyr Kolominov | gestern, 11:38
Eine neue Runde der Innovation: Wie der Volkswagen Tiguan in Wolfsburg gefertigt wird Die Produktion des Volkswagen Tiguan im Volkswagen Werk in Wolfsburg. Quelle: Volkswagen AG

Fast 100.000 Volkswagen-Mitarbeiter in ganz Deutschland haben ihren Arbeitsplatz verlassen. Der Grund? Ein groß angelegter Protest gegen die Kostensenkungsvorschläge des Unternehmens.

Was bekannt ist

Nach Angaben der größten deutschen Gewerkschaft IG Metall beteiligten sich 98.650 Volkswagen-Beschäftigte aus 9 Werken an den Aktionen. Der Protest bestand aus einem zweistündigen Streik für die Beschäftigten der Frühschicht und einem frühen Feierabend für die Beschäftigten der Abendschicht.

Die Beschäftigten sind gegen die vorgeschlagenen Sparmaßnahmen des Automobilherstellers, die unter anderem Lohnkürzungen und Entlassungen vorsehen. VW hat auch angedeutet, dass der Konzern möglicherweise erstmals zwei Werke in Deutschland schließen muss, um seine gefährliche finanzielle Situation zu bewältigen.

Dem VW-Management hat diese Entwicklung wahrscheinlich nicht gefallen. Das Unternehmen macht ohnehin schon schwere Zeiten durch: rückläufige Nachfrage nach Elektroautos in Europa und den USA sowie ein starker Absatzrückgang in China. Hinzu kommt, dass sich der Automarkt in Europa nicht von der Pandemie erholt hat und VW pro Jahr 50.000 Autos weniger verkauft als vor COVID.

Die Gewerkschaft hatte Volkswagen zuvor eine alternative Lösung angeboten: Einsparung von 1,5 Mrd. Euro durch die Streichung von Boni in den Jahren 2025-2026 und die Einrichtung eines Fonds zur Arbeitszeitverkürzung in Zeiten von Überkapazitäten. Das Unternehmen lehnte diese Idee jedoch ab, da sie zu kurzfristig sei.

Wie geht es weiter?

Die nächste Gesprächsrunde zwischen dem Volkswagen-Management und der Gewerkschaft ist für den 9. Dezember angesetzt. Die Frage ist, ob das Unternehmen einen Kompromiss finden kann, um weitere Verwerfungen zu vermeiden.

Quelle: Reuters