Nio führt flexibles Batteriewechseln in Europa ein. Was bedeutet das?

Von Volodymyr Kolominov | gestern, 14:00
NIO präsentiert die neue Power Swap Station 4.0: Das Aufladen von Elektrofahrzeugen wird schneller! Anschauliches Foto der NIO Power Swap Station 4.0. Quelle: NIO

Besitzer von Nio-Elektroautos in Deutschland, den Niederlanden, Norwegen und Schweden haben jetzt die Möglichkeit, ihre Batterie im Rahmen des Battery-as-a-Service (BaaS)-Angebots zu wählen.

Was bekannt ist

Bisher funktionierte der BaaS-Service folgendermaßen: Beim Autokauf wählte der Kunde eine von zwei Batterien aus - die Standardbatterie (75 kWh) oder die erweiterte Batterie (100 kWh), für 170 oder 290 Euro pro Monat. An der Power Swap Station war es nur möglich, eine "leere" Batterie gegen eine Batterie mit ähnlicher Kapazität einzutauschen.

Das neue Konzept ermöglicht es Ihnen, eine Batterie je nach Ihren Bedürfnissen zu wählen. Kurze Fahrten? Nehmen Sie die Standardbatterie für die nächsten paar Wochen. Fahren Sie ans Meer oder in die Berge? Bestellen Sie einen Akku mit größerer Kapazität für einen Monat oder sogar mehrere Monate.

In China ist Nio sogar noch weiter gegangen. Dort gibt es eine dritte Option - eine 150 kWh "Ultra Long Range"-Batterie. Aber das Wichtigste ist, dass die Batterie auch für einen Tag gemietet werden kann. Für eine kurze Geschäftsreise können Sie zum Beispiel die "Long Range"-Batterie nehmen und am nächsten Morgen zurückgeben.

Wie funktioniert das?

Die Nutzer können den Service über die Nio-App maximal einen Tag im Voraus buchen, je nach Verfügbarkeit der Batterien an der Power-Swap-Station. Sie erhalten dann am nächsten Tag eine geladene Batterie, wobei das Tauschverfahren unabhängig von der Batteriegröße und dem Batterietyp gleich bleibt.

Demonstration der ersten NIO Power Swap Station in den Niederlanden (Video 2022):

Die Sprecherin von Nio Power Europe, Kajsa Ivansson Sognefur, betont, dass der Service Freiheit, Komfort und Flexibilität bietet und gleichzeitig die Kosten senkt. Das klingt optimistisch, aber der Hauptvorteil ist, dass man jetzt nicht mehr zu viel für zusätzliche Kilometer bezahlen muss, wenn man sie nicht braucht.

Warum gab es das früher nicht? Es stellt sich heraus, dass die Steuern daran schuld sind. In einigen EU-Ländern waren die Vorschriften für die Besteuerung von Firmenwagen noch nicht für das BaaS-Modell geeignet, so dass sich die Einführung des Dienstes verzögern musste. Aber jetzt sind die rechtlichen Fragen geklärt.

Quelle: Electrive