Ukraine bestellt direkt bei Rheinmetall Munitionsladungen im Wert von 9 Millionen Euro

Von Mykhailo Stoliar | heute, 09:00
Artillerie der neuen Generation: eine detaillierte Analyse der Fähigkeiten der PzH 2000 Flugabwehrsystem PzH 2000. Quelle: Wikipedia

Die Ukraine hat mit Rheinmetall einen Vertrag über die Lieferung von Sprengladungsmodulen für 155-mm-Munition unterzeichnet, die in einem extrem kurzen Zeitrahmen - bis Januar 2025 - geliefert werden sollen.

Was bekannt ist

Der deutsche Rüstungskonzern Rheinmetall hat mit dem ukrainischen Verteidigungsministerium einen Vertrag über die Lieferung von Sprengladungsmodulen für 155-mm-Artilleriemunition geschlossen.

Der Auftrag hat einen Wert von rund 9 Mio. Euro und umfasst mehrere zehntausend Ladungen. Die Lieferung soll im Januar 2025 abgeschlossen sein, was bedeutet, dass der Vertrag eine sehr kurze Vorlaufzeit von nur 1,5 Monaten hat.

Nach Angaben des Defense Express sind Sprengladungen auf dem Weltmarkt derzeit knapp, so dass die Ukraine gezwungen war, auch in Südkorea nach Lieferanten zu suchen. Die Weigerung der koreanischen Partner veranlasste die Ukraine jedoch, die Zusammenarbeit mit europäischen Herstellern zu intensivieren.

155-mm-Granaten und hochexplosive Sprengladungen
155-mm-Granaten und hochexplosive Ladungen. Illustration: ESUT

Der kurze Zeitrahmen und der Umfang dieses Vertrags könnten darauf hindeuten, dass dies erst der Anfang der Zusammenarbeit in diesem Bereich ist. Darüber hinaus hat Rheinmetall mit dem Bau einer schlüsselfertigen Munitionsfabrik in der Ukraine begonnen, eine von vier, die das Unternehmen in diesem Land errichten will.

Gleichzeitig kündigte Rheinmetall einen weiteren Auftrag der Bundesregierung zur Lieferung von 20 Schützenpanzern Marder 1A3 an die Ukraine an. Deren Wert wird auf einen "zweistelligen Millionenbetrag" geschätzt, die Lieferung soll in der ersten Hälfte des Jahres 2025 erfolgen.

Außerdem laufen die Vorbereitungen für die Produktion der neuesten Lynx-Schützenpanzer in der Ukraine, von denen das erste Exemplar bis Ende 2024 hergestellt werden soll. Dies eröffnet Perspektiven für die Lokalisierung und Ausweitung der Produktion, um den Bedürfnissen der Streitkräfte gerecht zu werden.

Quelle: Defence Express