Die stillgelegten Werke von Volkswagen haben das Interesse von chinesischen Herstellern geweckt - Reuters

Von Volodymyr Kolominov | 16.01.2025, 11:31
Volkswagenwerk in Osnabrück: Innovationen und Zukunftsperspektiven Volkswagen Werk Osnabrück in Niedersachsen. Quelle: Volkswagen

Chinesische Beamte und Autohersteller zeigen Interesse an deutschen Werken, die geschlossen werden sollen. Sie sind besonders an Volkswagen-Werken interessiert, sagte eine mit der Position der chinesischen Regierung vertraute Quelle gegenüber Reuters.

Was bekannt ist

Vor Weihnachten kündigte Volkswagen eine Umstrukturierung des Unternehmens an. Im Rahmen des Plans "Zukunft Volkswagen" wird das deutsche Unternehmen 35.000 Arbeitsplätze abbauen und die Produktionskapazität bis 2030 um 734.000 Fahrzeuge pro Jahr verringern. Zusammen mit Kostensenkungen bei Neuentwicklungen werden diese Maßnahmen dem Unternehmen mittelfristig mehr als 4,0 Milliarden Euro pro Jahr einbringen.

Die Zukunftsaussichten für die beiden Automobilwerke von Volkswagen sind düster. Das Werk Dresden (die berühmte "Gläserne Manufaktur") wird bereits 2025 die Produktion des Elektroautos VW ID.3 einstellen, und das Volkswagenwerk Osnabrück wird Mitte 2027 die Produktion des einzigen Cabriolets von Volkswagen, des VW T-Roc Cabrio, beenden. Wie es mit diesen Unternehmen weitergehen soll, hat sich die Unternehmensleitung noch nicht überlegt.

Eine mit den Plänen des Unternehmens vertraute Quelle sagte der Nachrichtenagentur Reuters, dass das Unternehmen offen für einen Verkauf des Volkswagen-Werks Osnabrück an einen chinesischen Käufer sei. Stephan Soldanski, ein Sprecher der örtlichen Gewerkschaft, sagte, die Beschäftigten des Werks seien möglicherweise nicht dagegen, Produkte für einen der chinesischen Joint-Venture-Partner von Volkswagen herzustellen. Allerdings unter der Bedingung, dass es sich um Produkte unter dem VW-Logo und nach VW-Standards handeln würde.

Chinesische Autohersteller in Europa

Eine Reihe chinesischer Automobilhersteller hat bereits den Bau neuer Werke in Europa oder die Übernahme bestehender Werke angekündigt. So plant BYD beispielsweise die Produktion von Autos in Ungarn und der Türkei. Leapmotor wird gemeinsam mit Stellantis Elektroautos in Polen herstellen, und Chery Auto wird in diesem Jahr mit der Produktion von Elektroautos in einem Werk in Spanien beginnen, das früher Nissan gehörte.

Quelle: Reuters