Russland hat einige westliche Komponenten in Kalibr-Raketen durch eigene und chinesische Komponenten ersetzt

Von Mykhailo Stoliar | 25.01.2025, 08:56
Analyse der Leistung des Kalibr-Marschflugkörpers: Technologien und Anwendungen Kalibr-Marschflugkörper. Quelle: WIkipedia

Russland fährt die Produktion eigener Komponenten für Kalibr-Marschflugkörper hoch, berichtet The Economist.

Was bekannt ist

Die Journalisten analysierten das Material des Kiewer wissenschaftlichen Forschungsinstituts für forensische Expertise, wo Teile abgeschossener russischer Raketen untersucht wurden. Unter den Bauteilen fanden sie Teile von bekannten Marken wie AMD, Sony und Bosch. Wie sich jedoch herausstellte, wurden einige davon von chinesischen Herstellern gefertigt und fälschlicherweise als Produkte westlicher oder europäischer Unternehmen gekennzeichnet.

Seit Anfang 2022 werden verstärkt russische Komponenten in Raketen verwendet, darunter auch die so genannten "Gehirne", die nun überwiegend in Russland hergestellt werden. Zu Beginn des Krieges war die Kalibr größtenteils mit westlicher Elektronik ausgestattet, doch inzwischen hat die russische Industrie diese Komponenten teilweise ersetzt.

Ein abgeschossener Kalibr-Marschflugkörper, 2022. Illustration: FLUGZEUG DER UKRAINISCHEN STREITKRÄFTE
Ein abgeschossener Kalibr-Marschflugkörper, 2022. Illustration: UKRAINISCHE LUFTWAFFE

Der Mangel an wichtigen Teilen wird durch China ausgeglichen, das Russland über Scheinfirmen mit den für Raketenwaffen benötigten Elementen beliefert. Darüber hinaus fälschen chinesische Unternehmen Unterlagen und verwenden gefälschte Namen bestehender Marken, um Sanktionen zu umgehen.

Ein Beispiel dafür ist die illegale Verwendung des Namens von Taiwans TRC durch chinesische Unternehmen. Die Untersuchung ergab, dass Komponenten, die als TRC-Produkte gekennzeichnet waren, in Wirklichkeit von der chinesischen Firma KST Digital Technology Limited hergestellt wurden. Die doppelte Umfirmierung erwies sich als äußerst raffiniert und betraf wichtige Komponenten für die russische Verteidigungsindustrie.

Quelle: The Economist