Fusion von Honda und Nissan droht zu scheitern - wer wollte wen übernehmen?
Es schien, als würde ein neuer japanischer Autogigant entstehen - im Dezember 2024 unterzeichneten Honda und Nissan eine Absichtserklärung über eine mögliche Fusion, die bereits 2026 zur Gründung einer Holdinggesellschaft führen könnte. Doch nun gibt es Berichte, dass die Gespräche kurz vor dem Scheitern stehen.
Was bekannt ist
Nach Angaben von Reuters und der Asahi Shimbun könnte die Fusion abgeblasen werden, da sich die Marken nicht auf die wichtigsten Punkte einigen konnten. Es wird erwartet, dass die beiden Unternehmen eine Vorstandssitzung abhalten werden, um zu entscheiden, ob die Gespräche fortgesetzt werden sollen, aber die Situation scheint angespannt zu sein.
Das Hauptproblem sind die wahren Absichten von Honda. Offiziell ging es bei den Gesprächen um eine gleichberechtigte Partnerschaft, aber hinter den Kulissen wollte Honda angeblich Nissan aufkaufen und zu seiner Tochtergesellschaft machen.
Der ehemalige Nissan-Chef Carlos Ghosn hat bereits erklärt, dass es sich nicht um eine Fusion, sondern um eine "getarnte Übernahme" handelt.
Wie geht es nun weiter?
Laut Bloomberg könnte der Nissan-Verwaltungsrat heute darüber abstimmen, die Gespräche mit Honda zu beenden. Interessanterweise sind einige hochrangige Nissan-Führungskräfte jedoch damit einverstanden, dass Honda das Ruder in die Hand nimmt.
Bislang gibt es keine offizielle Stellungnahme von Honda, und Nissan hat lediglich darauf hingewiesen, dass die Gespräche noch andauern und eine endgültige Entscheidung bis Mitte Februar getroffen werden soll.
Sollte das Geschäft scheitern, müsste Nissan seine finanziellen Probleme allein bewältigen, während Honda weiterhin unabhängig agieren würde. Sollte Honda die Kontrolle erlangen, könnte dies das Kräfteverhältnis in der japanischen Automobilindustrie verändern.
Quellen: Reuters, The Asahi Shimbun, Bloomberg
