Ein digitaler Führerschein wird fast alle Funktionen eines normalen Dokuments haben. Wann wird er verfügbar sein?

Von Volodymyr Kolominov | 24.02.2025, 16:50
Virtuelles Dokument: Führerschein im Smartphone Illustrative Darstellung eines Führerscheins in einem Smartphone. Quelle: BMVI

Kurz vor Ende der Legislaturperiode hat die Bundesregierung einen Gesetzentwurf zum digitalen Führerschein auf Smartphones verabschiedet. Die Testphase soll im April beginnen.

Was weiß man?

Die neue Bundesregierung wird den digitalen Führerschein, der vom ehemaligen Verkehrsminister Volker Wissing initiiert wurde, weiterführen. Der Führerschein wird dann digital über ein Smartphone vorgelegt werden können. Bis der digitale Führerschein für jedermann verfügbar ist, kann es allerdings noch einige Zeit dauern.

  • Geplant ist, dass der digitale Führerschein über die mobile App des Kraftfahrt-Bundesamtes ausgestellt wird.
  • Die Daten werden das physische Dokument mit Ausnahme der Unterschrift vollständig duplizieren.
  • Kontrollen: Es wird ausreichen, den Führerschein auf dem Bildschirm des Smartphones anzuzeigen.
  • Einschränkungen: Die digitale Version des Dokuments wird nur innerhalb Deutschlands verwendet werden können, obwohl sich dies später ändern kann.

Obwohl der Test in Kürze beginnen soll, hängt die endgültige Einführung von der nächsten Regierung ab. Ein früherer Versuch, digitale Dokumente im Jahr 2021 einzuführen, scheiterte an technischen Problemen und mangelnder Sicherheit.

Globaler Kontext

An digitalen Führerscheinen wird auch in Australien, dem Vereinigten Königreich, Indien, Brasilien, Norwegen, Argentinien, Thailand und anderen Ländern gearbeitet. In einigen dieser Länder wird die Anwendung noch getestet, in einigen ist sie bereits in Betrieb, aber in allen wird sie als virtuelles Analogon zu Plastik mit derselben Rechtsgültigkeit angesehen.

In der Ukraine gibt es bereits digitale Führerscheine, und ab Mai 2023 sind der Führerschein und der Fahrzeugschein in der Diia-App für öffentliche Dienste nicht nur gleichwertig mit physischen Dokumenten, sondern können sie vollständig ersetzen. Nach dem Prinzip "digital first" können sie die einzigen Dokumente sein, die dem Fahrer und Fahrzeughalter zur Verfügung stehen. Mit anderen Worten: Diese digitalen Dokumente dürfen kein physisches Gegenstück aus Plastik haben.

Quelle: BR24