Airbus fordert Deutschland auf, europäische Flugzeuge der F-35 vorzuziehen
Das europäische Unternehmen Airbus hat die deutsche Regierung aufgefordert, eine führende Rolle bei der Produktion von Militärflugzeugen zu übernehmen und kritisiert die Abhängigkeit von US-Rüstungssystemen.
Was bekannt ist
Thomas Pretzl, Vorsitzender des Airbus-Betriebsrats, warnte vor einer politischen Abhängigkeit von den Vereinigten Staaten und forderte Berlin auf, Flugzeugen aus europäischer Produktion den Vorrang zu geben.
Auf einer Betriebsversammlung in Manning wies er auf die geopolitischen Risiken hin und forderte die Stornierung von Aufträgen für amerikanische Kampfflugzeuge, darunter die F-35. Seiner Ansicht nach sollte Deutschland bewährte europäische Alternativen wie den Eurofighter und den A400M bevorzugen und gleichzeitig die Produktionskapazitäten für den künftigen Verteidigungsbedarf ausbauen.
Pretzl betonte auch die Notwendigkeit, künftige Investitionen in die Rüstungsindustrie zu nutzen, um Deutschlands Führungsposition in diesem Bereich zu festigen. Er wies darauf hin, dass das Land mit der Ausmusterung von 85 Tornado-Kampfflugzeugen vor wichtigen Entscheidungen über die Entwicklung seiner Luftwaffe und der europäischen Programme stehe, einschließlich der Projekte FCAS und GCAP der sechsten Generation von Kampfflugzeugen.
Diese Systeme der nächsten Generation sollen frühestens 2040 einsatzbereit sein, was nach Ansicht von Pretzl angesichts der aktuellen sicherheitspolitischen Herausforderungen jedoch nicht ausreicht. Er forderte einen ehrgeizigeren europäischen Ansatz für die militärische Bereitschaft.
Darüber hinaus kritisierte Pretzl das Airbus-Management für Kostensenkungen, Entlassungen und geplante organisatorische Änderungen. Seiner Meinung nach widersprechen solche Schritte dem Bestreben des Unternehmens, Europas militärischen Luftfahrtsektor angesichts der Veränderungen in der globalen Sicherheit anzuführen.