Apple überprüft iCloud Mail seit zwei Jahren auf CSAMs
Apple hat bestätigt, dass iCloud Mail bereits auf CSAMs gescannt wird, und zwar schon seit 2019. Es scannt jedoch keine iCloud-Fotos oder iCloud-Backups.
Diese Klarstellung erfolgte auf eine Frage von Journalisten zu der recht bizarren Behauptung des Betrugsbekämpfungsleiters, Apple sei "die größte Plattform für die Verbreitung von Kinderpornografie". Das warf sofort eine Frage auf: Wenn das Unternehmen die iCloud-Fotos nicht gescannt hat, wie konnte es das wissen?
Was hat sie herausgefunden?
Apple hat bestätigt, dass es ab 2019 ausgehende und eingehende iCloud Mail auf CSAM-Anhänge scannt. E-Mails sind nicht verschlüsselt, so dass das Scannen von Anhängen beim Durchlaufen der Apple-Server eine triviale Aufgabe war.
Apple hat angegeben, dass es in begrenztem Umfang auch andere Daten scannt, hat aber nicht präzisiert, um welche Art von Daten es sich handelt, sondern nur "in geringem Umfang" angegeben. Das Unternehmen sagte außerdem, dass "andere Daten" keine iCloud-Backups beinhalten.
Diese Behauptungen klingen zwar überzeugend und scheinen auf glaubwürdigen Daten zu beruhen, aber es gibt Spekulationen, dass sie nicht ganz ehrlich sind. Soweit wir wissen, geht die Gesamtzahl der Berichte, die Apple jedes Jahr an die CSAM sendet, in die Hunderte, was bedeutet, dass E-Mail-Scans keinen Beweis für das Ausmaß des Problems auf Apples Servern liefern.
Was ist der Grund für die Aufregung?
Die Erklärung liegt wahrscheinlich darin, dass andere Cloud-Dienste die Fotos auf CSAM geprüft haben und Apple nicht. Wenn andere Dienste Konten für das Hochladen von CSAMs deaktiviert haben und iCloud Photos nicht (weil das Unternehmen dort nicht gescannt hat), dann wäre die logische Schlussfolgerung, dass mehr CSAMs auf Apples Plattform existieren als irgendwo anders.
Die Initiative von Apple ist unerklärlicherweise auf großen Widerstand gestoßen, unter anderem auf von verschiedenen Regierungen. Dies ist umso überraschender, als praktisch alle großen Fotohosting-Websites, von Dropbox bis Facebook oder Google, schon seit Jahren ähnliche Scans durchführen.
Quelle: 9to5mac
Abbildung: Stephen Phillips