Astronomen haben einen neuen Planetentyp identifiziert, auf dem Leben existieren könnte

Von: Yuriy Stanislavskiy | 26.08.2021, 17:44

Außerirdische, falls es sie gibt, bewohnen wahrscheinlich Gesteinsplaneten wie den unseren, aber eine neue Studie deutet auf eine völlig neue Art von bewohnbarer Welt hin - eine, die der Erde kaum ähnelt.

Die Erde ist das einzige bekannte Funktionsmodell einer bewohnbaren Welt. Es macht also Sinn, dass Astrobiologen hoffen, auf felsigen, erdähnlichen Exoplaneten Hinweise auf Außerirdische zu finden. Die Größe unseres Planeten, seine chemische Zusammensetzung, seine Temperatur und seine Position im Sonnensystem sind in der Tat günstig für Leben, zumindest für Leben, wie wir es kennen.

Neue Forschungsergebnisse, die in der Zeitschrift The Astrophysical Journal veröffentlicht wurden, zeigen jedoch, dass eine ganz neue Klasse von Planeten, die so genannten hyzeanischen Welten (Hycean), ebenfalls für Leben geeignet sein könnten. In unserem Sonnensystem gibt es diese Art von Planeten nicht, aber in der Galaxie gibt es eine ganze Reihe davon. Eigentlich ist es das, was man erwarten würde, wenn die Erde und Neptun ein Kind bekämen: Hyperozeanische Planeten sind groß und sehr warm, ihre Atmosphären sind mit Wasserstoff gefüllt, und sie sind von einem riesigen planetarischen Ozean bedeckt.

Neue Arbeiten stellen die Theorie auf, dass die Riesenplaneten möglicherweise bewohnbar sind und dass mikrobielles Leben oder sogar komplexere Lebensformen in ihren Ozeanen existieren könnten. Darüber hinaus haben die Forscher unter der Leitung von Nikku Madhusudhan vom Cambridge Astronomy Institute eine Reihe von Biosignaturen vorgeschlagen, nach denen Astronomen bei der Untersuchung dieser Welten suchen sollten, sowie eine Liste vielversprechender Riesen-Kandidaten in der Nähe aus kosmologischer Sicht.

Ein glücklicher Umstand der gyceanischen Welten ist, dass sie sich in einer größeren bewohnbaren Zone befinden, als wir es gewohnt sind. Die auch als Goldlöckchen-Zone bezeichnete Zone ist ein Bereich innerhalb eines Sternensystems, in dem flüssiges Wasser auf der Oberfläche von Planeten existieren kann. Das Forscherteam hat 11 Kandidatenwelten in den Umlaufbahnen naher Sterne - alles rote Zwerge - identifiziert, die als vielversprechende Ziele für Biosignaturen gelten.

Quelle: Raum

Illustration: Amanda Smith, Nikku Madhusudhan