EU will Apple wettbewerbswidriges Verhalten vorwerfen: Schuld sind Apple Pay und der NFC-Chip in iPhones

Von: Yuriy Stanislavskiy | 06.10.2021, 18:05

Die EU-Wettbewerbshüter wollen Apple wegen wettbewerbswidriger Praktiken im Zusammenhang mit dem NFC-Chip im iPhone und dem Dienst Apple Pay anklagen. Einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters zufolge werden die Anklagen derzeit ausgearbeitet und könnten bereits im nächsten Jahr an Apple übermittelt werden.

Die Europäische Kommission hat im vergangenen Jahr erstmals eine Untersuchung zu Apple Pay und dem NFC-Chip im iPhone eingeleitet. Damals erklärte die Kommission, die Untersuchung werde sich darauf konzentrieren, ob Apple durch die Beschränkung der Verwendung des NFC-Chips im iPhone in unlauterer Weise konkurrierende kontaktlose Zahlungsdienste blockiert.

In dem heutigen Bericht heißt es, dass die EU-Kartellbehörden Apple wettbewerbswidrige Praktiken im Zusammenhang mit seiner NFC-Chiptechnologie" vorwerfen werden. Auch wenn die Einzelheiten noch unklar sind, könnten die Vorwürfe Apple dazu zwingen, sein mobiles Zahlungssystem für Wettbewerber zu öffnen".

Während Apple den Zugang zu NFC auf dem iPhone schon seit Jahren schrittweise öffnet, war die Integration von Drittanbietern im Vergleich zur Integration von Apple Pay in iOS sehr viel schwieriger. Wenn ein iPhone beispielsweise in die Nähe eines NFC-Lesegeräts kommt, wird sofort die Oberfläche von Wallet und Apply Pay angezeigt, was für Drittentwickler unmöglich ist.

Zu Beginn dieses Jahres erklärten die EU-Kartellbehörden, dass der App Store gegen das Kartellrecht verstößt, insbesondere in Bezug auf Musik-Streaming-Dienste. Auch die Kartellbehörde hat Bedenken gegen Siri geäußert: Bei der EU sind Beschwerden von mehr als 200 Unternehmen über bestimmte Exklusivitäts- und Kopplungspraktiken im Zusammenhang mit dem Sprachassistenten eingegangen. Es wurden jedoch noch keine formellen Anschuldigungen erhoben.

Quelle: reuters

Illustration: 9to5mac