Für sehbehinderte Menschen wurde ein Display mit aufblasbaren Punkten entwickelt
Das Aufblasen von "Punkten" aus Silikonmembranen durch brennendes Gas kann zur Erstellung einer Braille-Anzeige für verschiedene elektronische Geräte verwendet werden.
Stellen Sie sich ein iPad oder einen Kindle für Blinde vor, mit einem aufblasbaren Blindenschriftbildschirm, der seine Form ändert, wenn der Benutzer ihn berührt. Ein Forscherteam unter der Leitung der Cornell University hat eine ähnliche Technologie entwickelt: eine Reihe von dicht verschlossenen Mechanismen, die konvexe "Punkte" in einer Silikonmembran erzeugen, wenn sie durch Mini-Brennprozesse ausgelöst werden.
Eine der größten Hürden bei der Entwicklung einer dynamischen Blindenschriftanzeige für die Elektronik ist die Frage, wie man die richtige Kraft auf jeden Punkt ausübt. Bei früheren Versuchen wurden in der Regel Miniaturmotoren, Hydraulik oder angeschlossene Mikropumpen verwendet, aber alle diese Mechanismen sind schwerfällig, kompliziert und teuer, so Rob Shepherd, außerordentlicher Professor für Maschinenbau und Luft- und Raumfahrttechnik am College of Engineering der Universität.
Um das System kleiner und billiger zu machen, arbeitete das Cornell-Team mit Forschern des israelischen Technion Institute of Technology zusammen, um ein System aus geformten Silikon- und Flüssigmetallelektroden zu entwickeln, die einen Funken auslösen, um vorgemischtes Methan und Sauerstoff zu entzünden.
Dieser "Brennstoff" fließt durch eine Reihe unabhängiger Kanäle, von denen jeder zu einer 3 Millimeter dicken Membran führt. Die schnelle Verbrennung lässt die dünne Silikonmembran genau an der richtigen Stelle aufquellen. Ein magnetisches Verschlusssystem verleiht diesen Punkten eine dauerhafte Form. Das gesamte System kann durch einen einfachen Tastendruck in den Grundzustand zurückgesetzt werden.
Das System besteht derzeit aus neun "Punkten", aber die Forscher hoffen, die Entwicklung zu erweitern und schließlich ein vollwertiges elektronisches haptisches Display zu schaffen.
Quelle: techxplore
Abbildung: Cornell University