Die 5D-Technologie ermöglicht die Speicherung von 500 TB auf einem Laufwerk von der Größe einer CD

Von Yuriy Stanislavskiy | 01.11.2021, 16:53
Die 5D-Technologie ermöglicht die Speicherung von 500 TB auf einem Laufwerk von der Größe einer CD

Mit Hilfe modernster Laser haben Wissenschaftler der Universität Southampton einen Durchbruch bei der Datenspeicherung erzielt, der eine unglaubliche Dichte und Haltbarkeit der Aufzeichnung und Speicherung ermöglicht.

Die neue Technologie kann 500 Terabyte auf einem einzigen Medium in der Größe einer CD-ROM speichern. Die Erfinder sagen voraus, dass ihre Erfindung zur Speicherung von Museums- und Bibliotheksinformationen bis hin zu persönlichen biologischen Daten verwendet werden wird.

Die Technologie wird als fünfdimensionale (5D) optische Speicherung bezeichnet. Das Team der Universität Southampton arbeitet schon seit geraumer Zeit daran. Die ersten Versionen wurden bereits 2013 vorgestellt. Damals nutzten die Forscher das Format erfolgreich, um eine 300 KB große Textdatei aufzuzeichnen und abzurufen, obwohl sie viel größere Ambitionen hatten.

Die Daten werden mit einem Femtosekundenlaser aufgezeichnet, der unglaublich kurze, aber starke Lichtimpulse aussendet, die winzige (nanoskalige) Strukturen im Glas bilden. Diese Strukturen enthalten neben ihren drei räumlichen Dimensionen auch Informationen über die Intensität und die Polarisation des Laserstrahls. Deshalb nennen die Wissenschaftler ihre Technologie "5D-Datenspeicher".

Im Jahr 2015 demonstrierte das Team, dass es die Technologie erfolgreich für die Speicherung digitaler Kopien beliebter Dokumente einsetzen kann, und zeigte weitere Qualitäten des Systems auf. Im Gegensatz zu herkömmlichen Festplattenspeichern, die anfällig für hohe Temperaturen, Feuchtigkeit, Magnetfelder und mechanische Beschädigungen sind, verspricht dieser "ewige" 5D-Datenspeicher eine unglaubliche thermische Stabilität und eine praktisch unbegrenzte Lebensdauer bei Raumtemperatur.

Damals mussten die Wissenschaftler noch an der Fähigkeit arbeiten, Daten mit ausreichend hoher Geschwindigkeit und Dichte für reale Anwendungen zu schreiben. Nun behaupten die Forscher, dass sie durch die Anwendung eines optischen Phänomens, der so genannten Nahfeldverstärkung, Fortschritte erzielt haben.

So können sie Nanostrukturen mit wenigen schwachen Lichtimpulsen erzeugen, anstatt direkt mit einem Femtosekundenlaser zu schreiben. Dadurch können Daten mit einer Geschwindigkeit von 1.000.000 Voxeln pro Sekunde geschrieben werden, was einer Datenmenge von 230 KB oder mehr als 100 Seiten Text pro Sekunde entspricht.

Quelle: newatlas

Abbildung: University of Southampton