Deutschland will der Ukraine keine Taurus-Marschflugkörper geben, weil Bundeskanzler Scholz Angst vor Russland hat und um die Sicherheit der Brücke von Kertsch fürchtet
Die Zeit vergeht, aber die Ukraine ist dem Erhalt deutscher Taurus-Marschflugkörper nicht näher gekommen. Die Lieferung der Langstreckenwaffe wird von Olaf Scholz blockiert.
Was bekannt ist
Der Bundeskanzler hat mehrere Begründungen für seine Entscheidung gefunden. Zum einen glaubt Scholz, dass die Taurus-Lieferungen zu einer Eskalation der Beziehungen zur Russischen Föderation führen werden. Zweitens ist er besorgt, weil die ukrainischen Streitkräfte die Kertsch-Brücke mit Marschflugkörpern beschießen könnten.
Der Bundeskanzler erwähnte auch eine Art verfassungsrechtlicher Einschränkungen, ohne jedoch zu präzisieren, worum es sich dabei genau handelt. Laut Scholz wird der Krieg noch lange andauern, so dass Deutschland Zeit hat, eine Entscheidung zu treffen.
Der Bundeskanzler äußerte sich während des EU-Gipfels in Spanien am 5. Oktober 2023. Am selben Tag tötete Russland mehr als 50 Menschen im Dorf Groza in der Region Charkiw und führte einen Tag später einen Angriff auf das Zentrum von Charkiw durch, bei dem ein zehnjähriger Junge getötet wurde. Zum Glück handelt es sich bei solchen Aktionen nicht um eine Eskalation, im Gegensatz zu Angriffen auf russische Militäreinrichtungen.
Quelle: Politico