Erste Live-Aufnahme eines supermassiven schwarzen Lochs, das einen gewaltigen Jet mit nahezu Lichtgeschwindigkeit ausstößt

Von Maksim Panasovskyi | 28.04.2023, 23:02
Erste Live-Aufnahme eines supermassiven schwarzen Lochs, das einen gewaltigen Jet mit nahezu Lichtgeschwindigkeit ausstößt

Im Jahr 2017 sammelte das Event Horizon Telescope Daten, aus denen Wissenschaftler das erste Bild eines supermassiven schwarzen Lochs veröffentlichten. Allerdings dauerte es zwei Jahre, bis dieses Bild fertiggestellt war. Kürzlich wurde das Bild mithilfe künstlicher Intelligenz verbessert. Forscher haben jetzt das erste direkte Bild eines Schwarzen Lochs veröffentlicht, das einen starken relativistischen Strahl ausgestoßen hat. Die Arbeit an diesem Bild begann vor fünf Jahren.

Was wir wissen

Das Bild zeigt ein supermassereiches Schwarzes Loch und einen relativistischen Jet, der eine Geschwindigkeit nahe der Lichtgeschwindigkeit (299.792.458 m/s) hat. Der Jet verbindet sich mit Materie, die vom Schwarzen Loch absorbiert wird. Der gesamte Prozess fand in der Galaxie M 87 statt.

Wissenschaftler konnten schon früher Bilder von relativistischen Jets machen, allerdings getrennt von schwarzen Löchern. Das neue Bild stammt aus Daten, die 2018 mit dem Grönland-Teleskop sowie den Radioteleskopen ALMA und GMVA gesammelt wurden.

Ein Schwarzes Loch befindet sich im Kern jeder großen Galaxie. Es absorbiert nicht nur Materie, sondern kann auch gewaltige Materiestrahlen ausstoßen. Diese Strahlen können mehrere tausend Lichtjahre lang sein. Es ist nicht ungewöhnlich, dass sich relativistische Jets über ihre Heimatgalaxien hinaus erstrecken. Um ihre Natur besser zu verstehen, planen die Wissenschaftler, M 87 weiter zu untersuchen.

Neben dem Jet und dem supermassereichen Schwarzen Loch ist auf dem Bild auch sein Schatten zu sehen. Es handelt sich um eine Dunkelheit um einen hellen Ring von goldener Farbe. Der Ring entsteht durch Materie, die das Schwarze Loch mit annähernder Lichtgeschwindigkeit umkreist, wodurch es sich aufheizt und leuchtet.

Quelle: ESO