Leopard 1A5 zum Preis eines chinesischen Smartphones - die GLS kaufte 25 deutsche Panzer für 565 Dollar, hat aber seit vier Jahren kein einziges Kampffahrzeug mehr erhalten

Von Maksim Panasovskiy | 26.08.2023, 23:07
Leopard 1A5 zum Preis eines chinesischen Smartphones - die GLS kaufte 25 deutsche Panzer für 565 Dollar, hat aber seit vier Jahren kein einziges Kampffahrzeug mehr erhalten

Die Überschrift sagt eigentlich schon alles. Das deutsche Unternehmen Global Logistics GmbH (GLS) hat in der Tat mehr als zwei Dutzend Leopard 1A5-Panzer für den Preis eines gewöhnlichen chinesischen Smartphones erworben.

Was bekannt ist

Der Verkäufer ist der berüchtigte Schweizer Konzern RUAG. Er wollte 96 Leopard 1A5-Panzer an das deutsche Unternehmen Rheinmetall verkaufen, um sie an die Ukraine zu liefern. Die Behörden des Landes blockierten jedoch zunächst das Geschäft und leiteten dann eine Untersuchung ein.

RUAG kaufte die Panzer von Italien, dessen Armee beschloss, die alten Kampffahrzeuge abzuschreiben. GLS bestellte 25 Leopard 1A5 zu einem Preis von 500 Franken pro Stück, was nach dem aktuellen Wechselkurs etwa 565 Dollar entspricht. Das deutsche Unternehmen hat für die 25 Panzer etwas mehr als 14.000 Dollar bezahlt.

GLS hat die Kampffahrzeuge im Jahr 2019 gekauft. Seitdem hat das Unternehmen jedoch keinen der Panzer mehr erhalten. Nun fordert GLS als rechtmäßiger Eigentümer, dass RUAG endlich mit der Auslieferung der Leopard 1A5 beginnt.

Ursprünglich war in Absprache mit dem Schweizer Konzern beschlossen worden, die Panzer in Italien zu belassen. Der Grund dafür war, dass die deutsche Firma trotz des Kaufs noch nicht genau geklärt hatte, wie sie die gekauften Leopard 1A5 einsetzen wollte. Es ist möglich, dass die Schweizer Behörden das Geschäft noch einmal überprüfen werden.

Quelle: SRF