Rheinmetall will inmitten des Krieges in der Ukraine die HIMARS-Produktion in Europa aufnehmen

Von Elena Shcherban | 29.01.2023, 10:51
Rheinmetall will inmitten des Krieges in der Ukraine die HIMARS-Produktion in Europa aufnehmen

Der deutsche Rüstungskonzern Rheinmetall hat angesichts des russischen Einmarsches in der Ukraine seine Pläne für künftige Operationen revidiert und betont, dass Deutschland seine Rüstungsproduktion hochfahren muss, da die Lagerbestände nun erschöpft sind.

Einzelheiten

Rheinmetall stellt eine Reihe von Rüstungsgütern her, ist aber wahrscheinlich am bekanntesten für die Produktion der 120-mm-Kanone für den Panzer Leopard 2. Im Jahr 2022 produzierte der Konzern zwischen 60.000 und 70.000 Geschosse für Panzer und Artilleriegeschütze. CEO Armin Papperger ist jedoch zuversichtlich, dass die Produktion deutlich gesteigert werden kann.

So kann der Konzern beispielsweise 240.000 Panzergranaten (120 mm) pro Jahr herstellen - mehr als die gesamte Welt benötigt. Und die Produktionskapazität von 155-mm-Artilleriegranaten könnte auf 450.000 bis 500.000 pro Jahr gesteigert werden, womit Rheinmetall der größte Hersteller beider Munitionsarten wäre. Die Nachfrage nach dieser Munition ist stark gestiegen, nicht nur wegen des Einsatzes in der Ukraine, sondern auch, weil die westlichen Länder ihre eigenen Bestände aufstocken, um sich auf die zunehmende Bedrohung durch Russland vorzubereiten.

Rheinmetall plant zudem die Inbetriebnahme einer neuen Produktionslinie für mittelkalibrige Munition, die beispielsweise in deutschen Gepard-Flugabwehrpanzern eingesetzt wird.

Darüber hinaus ist Rheinmetall in Gesprächen mit dem US-Unternehmen Lockheed Martin, das das Mehrfachraketen-System HIMARS herstellt. Der deutsche Konzern will eine Vereinbarung abschließen, um mit der Produktion des HIMARS in Deutschland zu beginnen.

"Wir haben die Technologie für die Herstellung der Gefechtsköpfe sowie der Raketenmotoren - und wir haben die Lastwagen, auf denen die Trägerraketen montiert werden können", sagte Papperger.

Quelle: Reuters