Tesla verwickelt Apple in Rechtsstreit über tödlichen Autopilot-Unfall

Von Bohdan Kaminskyi | 05.04.2024, 20:12
Tesla verwickelt Apple in Rechtsstreit über tödlichen Autopilot-Unfall
Paul Steuber/Unsplash

Tesla wird nächste Woche vor Gericht gehen, um die Rolle seines Autopilot-Systems bei einem tödlichen Unfall aus dem Jahr 2018 zu beweisen. Dabei beabsichtigt Tesla, Apple in den Prozess einzubeziehen.

Was bekannt ist

Laut den vorgerichtlichen Unterlagen versucht Tesla zu beweisen, dass der Apple-Ingenieur Wei "Walter" Huang ein Videospiel auf seinem Telefon spielte, als sein Tesla Model X unter Autopilot-Steuerung in Mountain View, Kalifornien, gegen eine Straßenbarriere prallte. Infolge des Unfalls kam Huang ums Leben.

Die Familie von Huang, die Klage gegen Tesla eingereicht hat, beschuldigt das Unternehmen, heimlich mit Apple zusammenzuarbeiten, um den Fall zu verteidigen. Die Anwälte der Familie behaupten, dass Tesla und Apple versuchen, die Aussage des Apple-Ingenieurs James Harding einzuführen, der nachgewiesen haben soll, dass Huang zum Zeitpunkt des Unfalls aktiv ein Spiel gespielt hat.

Die Anwälte von Huangs Familie bezeichnen dies als einen Versuch, "das Offenlegungsverfahren zu umgehen" und fordern von Apple zusätzliches Material. Apple, das nicht an dem Rechtsstreit beteiligt ist, beantragt die Aufhebung der Vorladung und beharrt auf der Zusammenarbeit in gutem Glauben als Zeuge eines Dritten.

Der Prozess wird ein wichtiger Test für die Strategie von Tesla sein, das sich in der Vergangenheit bei ähnlichen Unfällen mit dem Autopiloten erfolgreich der Haftung entzogen hat, indem es die Schuld auf die Unaufmerksamkeit des Fahrers schob. Huangs Familie beabsichtigt, Zeugenaussagen von Tesla-Führungskräften zu verwenden, die zuvor zugegeben haben, dass sie selbst während des Autopilot-Betriebs E-Mails genutzt haben.

Quelle: The Verge