Boeing will modernisierte F-15EX Eagle II-Kampfflugzeuge an Saudi-Arabien verkaufen - das Flugzeug steht im Wettbewerb mit dem Dassault Rafale und dem Eurofighter Typhoon
Boeing sieht Saudi-Arabien als potenziellen Käufer von modernisierten F-15EX Eagle II-Kampfflugzeugen. Der US-Riese ist bereit, die Produktion hochzufahren, wenn die Nachfrage aus dem Ausland steigt.
Saudi-Arabien ist ein langjähriger Betreiber der Eagle. Das Königreich auf der Arabischen Halbinsel hat im Laufe der Jahre immer wieder Boeing-Flugzeuge in verschiedenen Modifikationen gekauft. Die F-15EX eignet sich ideal für die Erweiterung wichtiger Fähigkeiten, da das Land die Modernisierung seiner Kampfflotte beschleunigen will.
Die USA haben zuvor 84 F-15SA an Saudi-Arabien verkauft. Dies war die modernste Konfiguration, bis die F-15QA für die königlichen Luftstreitkräfte von Katar eingeführt wurde. Auf der Grundlage dieses Modells wird die F-15EX Eagle II gebaut.
- Besatzung: Pilot und Waffensystembediener;
- Länge: 19,45 m;
- Flügelspannweite: 13 m;
- Höhe: 5,65 Meter;
- Maximales Abfluggewicht: 15.694 kg;
- Triebwerke: General Electric F110-GE-129 x2;
- Höchstgeschwindigkeit: 2655 km/h;
- Kampfreichweite: 1272 km;
- Reichweite Fähre: 3900 km (mit externen Treibstofftanks);
- praktische Obergrenze: 18 km.
Die ersten beiden F-15EX wurden in einer Testversion entwickelt. Ende letzten Jahres hob das Kampfflugzeug in seiner endgültigen Konfiguration zum ersten Mal vom Himmel ab. Die Kosten für die ersten Exemplare belaufen sich auf mehr als 90 Millionen Dollar. Damit sind sie teurer als die F-35A Lightning II für die US-Luftwaffe.
Die Amerikaner haben den modernisierten Kampfjet mit den neuen Raketen bereits getestet. Im vergangenen Jahr konnte er drei JASSM-Raketen abschießen und 12 AMRAAM-Raketen aufsteigen lassen. In Zukunft soll die Eagle II zu einem Hyperschall-Waffenträger werden.
Das Geheimnis der F-15EX Eagle II ist die Verwendung von AMBER (Advanced Missile and Bomb Ejector Rack)-Raketengestellen. Durch ihren Einsatz erhöht sich die Zahl der Kampfmodule von 17 auf 23. Zum Vergleich: Eine herkömmliche F-15 Eagle mit identischen Abmessungen kann bis zu acht Luft-Luft-Raketen mitführen. Dabei handelt es sich in der Regel um eine Kombination aus Sidewinder, AMRAAM und Sparrow.
Saudi-Arabien verfügt heute über 68 F-15S-Kampfflugzeuge, die auf den Standard F-15SR aufgerüstet wurden. Diese entsprechen weitgehend der Version der F-15E Strike Eagle der US-Luftwaffe.
Darüber hinaus verfügt die Flotte der königlich-saudischen Luftwaffe über 62 ältere F-15C/D-Jagdflugzeuge. Diese wurden in den 1980er Jahren beschafft. Die Flugzeuge wurden nicht grundlegend modernisiert und werden heute hauptsächlich zum Schutz des Luftraums eingesetzt.
Boeing wird mit zwei europäischen Unternehmen im Wettbewerb stehen. Zum ersten Mal in der jüngeren Geschichte erwägt Saudi-Arabien mehrere Optionen gleichzeitig, um seine Luftwaffe zu stärken.
Konkret geht es dabei um die europäischen Flugzeuge Dassault Rafale und Eurofighter Typhoon. Das französische Unternehmen ist ein Außenseiter im Rennen, hat aber offiziell bestätigt, dass die Verhandlungen noch im Gange sind. Der potenzielle Auftrag umfasst 54 Kampfflugzeuge.
Was den Typhoon betrifft, so hat Saudi-Arabien bereits Erfahrung mit dem europäischen Flugzeug. Das Königreich hat 72 Kampfflugzeuge erhalten und plante eine zweite Bestellung als Ersatz für die Panavia Tornado IDS-Kampfflugzeuge. Deutschland blockierte das Geschäft jedoch 2018 wegen Bedenken über Menschenrechtsverletzungen in Saudi-Arabien und die Rolle des Landes im Jemen-Krieg.
Letztes Jahr erörterte der britische Premierminister Rishi Sunak mit Bundeskanzler Olaf Scholz die Aufhebung des Embargos. Bislang gab es jedoch keinen Durchbruch.