Mars könnte seine beiden Satelliten durch Zerreißen eines Asteroiden erzeugen

Von Vlad Cherevko | gestern, 20:46
Mars könnte seine beiden Satelliten durch Zerreißen eines Asteroiden erzeugen

Eine neue Studie deutet darauf hin, dass die beiden Marssatelliten Phobos und Deimos aus den Trümmern eines Asteroiden entstanden sein könnten, der dem Roten Planeten zu nahe kam und durch seine Schwerkraft zerrissen wurde.

Was bekannt ist

Computersimulationen von Wissenschaftlern des Ames Research Center der NASA haben gezeigt, dass die Mars-Satelliten aus den Trümmern eines großen Asteroiden entstanden sein könnten, der sich dem Planeten näherte und dessen Roche-Grenze überschritt. Dies ist die Entfernung, in der die Schwerkraft des Mars zu stark wurde und den Asteroiden auseinander riss.

Die Studie ergab, dass ein großer Teil der Trümmer in der Umlaufbahn des Mars verblieb, wo sie weiter kollidierten und zerfielen und eine Scheibe um den Planeten bildeten. Aus dieser Scheibe bildeten sich Phobos und Deimos. Dieses Modell erklärt, warum die Bahnen der Satelliten nahezu kreisförmig sind und mit der Äquatorebene des Mars zusammenfallen.

Компьютерная модель траектории движения фрагментов астероида
Ein Computermodell, das die Flugbahn von Asteroidenfragmenten simuliert, die durch die Schwerkraft des Mars zerrissen werden

Zuvor war vermutet worden, dass die Satelliten durch einen Einschlag auf der Marsoberfläche entstanden sein könnten, doch die neue Hypothese bietet eine alternative Erklärung für ihre Entstehung, die auch ihre unterschiedliche Höhe über der Planetenoberfläche berücksichtigt.

Für das Jahr 2026 plant die Japan Aerospace Exploration Agency (JAXA) den Start der Mission Martian Moons eXploration (MMX), die Proben von Phobos zur weiteren Untersuchung zur Erde zurückbringen soll. Die Daten werden dazu beitragen, die neue Theorie zu bestätigen oder zu widerlegen, indem die chemische Zusammensetzung der Satelliten bestimmt wird. Wenn in den Proben Spuren von Marsgestein gefunden werden, wird dies die Hypothese stützen, dass sie durch einen Einschlag entstanden sind. Andernfalls wird ihre Zusammensetzung eher asteroidisch sein, was das neue Modell bestätigen würde.

Quelle: Weltraum