Bloomberg: Honda will Renault aus Fusionsvertrag mit Nissan herausnehmen

Bei der bevorstehenden Fusion zwischen Honda und Nissan gibt es Intrigen um den französischen Automobilhersteller Renault. Letzterer hält einen Anteil von 35,7 Prozent an Nissan. Laut Bloomberg hat Honda Nissan gebeten, diese Beteiligung im Wert von schätzungsweise 557 Milliarden Yen (3,6 Milliarden US-Dollar) zu übernehmen.
Was bekannt ist
Honda befürchtet, dass der französische Automobilhersteller seine Nissan-Beteiligung im Zuge der Fusionsgespräche an einen dritten Käufer verkaufen könnte. Der Deal, der die Schaffung eines der größten Automobilgiganten der Welt verspricht, könnte entgleisen, wenn die Kontrolle über Nissan in unvorhersehbare Hände fällt.
Noch bevor die Gespräche zwischen Honda und Nissan offiziell bestätigt wurden, gab es Gerüchte, dass das taiwanesische Unternehmen Foxconn an einem Nissan-Anteil in den Händen von Renault interessiert sei. Dies hat die Spannung im Zusammenhang mit dem Geschäft noch erhöht.
Was sagt Renault dazu?
Jetzt gibt es eine Allianz zwischen Renault, Nissan und Mitsubishi. In der offiziellen Pressemitteilung über die mögliche Fusion von Honda und Nissan wurde Renault jedoch mit keinem Wort erwähnt. In einer kurzen Stellungnahme des französischen Unternehmens heißt es lediglich, man werde "alle Optionen im besten Interesse der Gruppe und ihrer Stakeholder prüfen".
Wie geht es nun weiter?
Zum gegenwärtigen Zeitpunkt prüfen Honda und Nissan noch, ob ein Zusammenschluss überhaupt möglich ist. Diese Entscheidung sollte bis Ende Januar getroffen werden. Wenn dies der Fall ist, werden bis August 2026 formelle Maßnahmen zur Fusion der Unternehmen ergriffen. Es ist davon auszugehen, dass eine mögliche Übernahme der Renault-Anteile durch Nissan nicht vor Ende Januar erfolgen wird. Und es bestehen immer noch Zweifel, ob sich Nissan dies angesichts seiner finanziellen Schwierigkeiten überhaupt leisten kann.
Sollte es zu einem Zusammenschluss der japanischen Unternehmen kommen, werden Honda und Nissan getrennte Marken mit eigenen Modellreihen bleiben, aber Plattformen und Technologien zusammenlegen. Mitsubishi, ein weiteres Mitglied der Renault-Nissan-Mitsubishi-Allianz, hat sein Interesse an einem Beitritt zu dem künftigen Konglomerat bekundet, eine offizielle Entscheidung ist jedoch noch nicht getroffen worden.
Quelle: Bloomberg