In der EU wird es keine massenhafte Gesichtserkennung oder ein System zur sozialen Bewertung geben

Von Yuriy Stanislavskiy | 07.10.2021, 13:30
In der EU wird es keine massenhafte Gesichtserkennung oder ein System zur sozialen Bewertung geben

Die Abgeordneten des Europäischen Parlaments haben mit überwältigender Mehrheit eine Resolution verabschiedet, die ein vollständiges und dauerhaftes Verbot der maschinellen Gesichtserkennung an öffentlichen Orten in der Europäischen Union fordert, da solche Systeme die Privatsphäre und die Menschenwürde verletzen. Die Resolution verbietet auch die Einführung jeglicher Art von sozialen Bewertungssystemen zur Vorhersage von Straftaten sowie die Verwendung von Algorithmen mit Elementen künstlicher Intelligenz im Bereich der Justiz.

Das Europäische Parlament hat außerdem gefordert, in naher Zukunft die Nutzung privater Datenbanken zur Erkennung menschlicher Gesichter zu verbieten, wie z.B. das System der künstlichen Intelligenz des US-Unternehmens Clearview, das bereits von der Polizei in verschiedenen europäischen Ländern genutzt wird. Die Abgeordneten sprachen sich für ein Verbot aller Computersysteme zur Vorhersage von Straftaten auf der Grundlage von Verhaltensdaten aus.

Die Entschließung zielt auch darauf ab, die Voreingenommenheit von Algorithmen zu bekämpfen, und fordert eine obligatorische strenge Überwachung von KI-Algorithmen durch menschliche Bediener. Dies wird Diskriminierung durch KI verhindern, insbesondere bei der Strafverfolgung und beim Grenzübertritt.

Aus der Entschließung geht klar hervor, dass Algorithmen, die KI-basierte Identifizierungssysteme verwenden, häufig ethnische Minderheiten, Menschen mit dunkler Hautfarbe, ältere Menschen und Frauen falsch identifizieren, um sicherzustellen, dass die grundlegenden Menschenrechte geachtet werden. Diese Algorithmen sollten transparent und sehr gut dokumentiert sein, damit die Entscheidung nachvollziehbar ist.

Quelle: techcrunch

Illustration: Getty Images