USA können aufgrund von Problemen in der Lieferkette nicht zu einer groß angelegten Produktion von Hyperschallwaffen übergehen

Von Maksim Panasovskyi | 17.05.2023, 23:13
USA können aufgrund von Problemen in der Lieferkette nicht zu einer groß angelegten Produktion von Hyperschallwaffen übergehen

Das US-Verteidigungsministerium bereitet sich darauf vor, von der Entwicklung zur Produktion von Hyperschallwaffen überzugehen. Dabei gibt es jedoch erhebliche Probleme.

Was bekannt ist

Das Pentagon konzentriert sich sehr auf die Entwicklung von Raketen, die Geschwindigkeiten von mehr als Mach 5 (6174 km/h) erreichen können. Das Verteidigungsministerium arbeitet an 10 nicht klassifizierten Programmen. Eines davon ist die Long Range Hypersonic Weapon (LRWH). Die Hyperschallwaffe, die im Rahmen dieses Programms gebaut wird, hat gute Aussichten, Ende des Jahres eingesetzt zu werden. Die Tests sind bereits im Gange.

Der nationale Verband der Verteidigungsindustrie (National Defence Industries Association) hat letzte Woche einen Bericht veröffentlicht, in dem betont wird, wie wichtig eine gezielte Finanzierung ist, um den Übergang von der Entwicklung/Testphase zur Massenproduktion von Hyperschallwaffen zu unterstützen. In dem Dokument wird auch auf die Notwendigkeit hingewiesen, die Lieferbasis zu stärken.

Die US-Rüstungsindustrie hat bereits mit Problemen in der Lieferkette zu kämpfen. Die Situation verschärft sich durch den Krieg in der Ukraine, in dessen Folge Washington versucht, konventionelle Waffen nach Kiew zu liefern und seine eigenen Bestände aufzufüllen.

Amerikanische Rüstungsunternehmen werden vom Pentagon zunehmend aufgefordert, kurzfristig und in einem höheren Tempo als üblich Raketen zu produzieren. Dies sind schwierige Szenarien für die Industrie, da zusätzliche Investitionen in Ausrüstung und Infrastruktur erforderlich sind, um die Ziele zu erreichen.

Ein weiteres Problem besteht darin, dass die US-Behörden den Unternehmen, die sich an der Produktion von Hyperschallwaffen beteiligen wollen, keine klare Antwort geben können. Die Unternehmen werden gezwungen sein, in den Ausbau der Produktionskapazitäten zu investieren. In diesem Zusammenhang wollen sie wissen, wie viel Gewinn ihnen das bringen wird und wie viele Aufträge das Pentagon vergeben kann.

Andererseits muss das US-Verteidigungsministerium Hyperschallraketen in großen Stückzahlen produzieren. Dies ist notwendig, um die Produktionskosten zu senken. Bislang haben die USA noch kein Abkommen unterzeichnet, das hohe Produktionsraten vorsieht.

Das nächste Problem betrifft die Rohmaterialien. Für die Entwicklung der Hyperschalltechnologie wird Neon benötigt. Bislang bezogen die USA mehr als die Hälfte (54 %) ihrer Lieferungen aus der Ukraine. Aufgrund des Krieges wurden zwei der größten Anlagen stillgelegt. Darüber hinaus wird Ammoniumperchlorat von nur zwei Unternehmen geliefert. Der fehlende Wettbewerb trägt auch nicht dazu bei, die Beschaffungskosten zu senken.

Die National Defence Industry Association spricht mehrere Empfehlungen aus. Zwei davon sind besonders hervorzuheben. Erstens sollten die USA den Bedarf an Hyperschallwaffen und künftige Aufträge mit den Herstellern ausführlich und klar besprechen. Zweitens sollte der Abbau und die Verarbeitung von Seltenen Erden auf amerikanischem Territorium angesiedelt werden.

Quelle: Defense News, Air & Space Forces Magazine